Spielbericht 17. Spieltag 2007/08: BFC Dynamo - Hertha BSC II 1:2

Im Überschwang der Gefühle / Dritte Niederlage für den BFC Dynamo innerhalb einer Woche
Nach dem Schlusspfiff des guten Unparteiischen Bärmann sanken die meisten BFC-Akteure zu Boden. Zum einen, weil man dem Tabellenführer einen leidenschaftlichen Kampf geboten hatte und am Ende unglücklich mit leeren Händen dastand - zum dritten Mal innerhalb von acht Tagen nach dem 1:2 am Vorsonntag beim LFC Berlin und dem Pokal-Aus unter der Woche gegen TeBe (0:2). Und zum anderen, weil Dynamo nun vorerst den begehrten Platz unter den ersten Vier der Tabelle verloren hat. Bei Sturm und Regen sahen die trotz der widrigen Bedingungen wieder zahlreich erschienenen Zuschauer eine kampfbetonte, intensiv geführte Oberligapartie. Technische Kabinettstückchen sah man kaum und waren auch unangebracht, wenngleich Ilic auf Seiten des BFC den einen oder anderen Schlenker zuviel ansetzte, anstatt direkt den lauffreudigen Stürmer Ritter in Szene zu setzen.

Da auch Kutrieb unter seinen Möglichkeiten blieb, waren die Offensivbemühungen der Gastgeber sehrt limitiert. Aber auch den Herthanern fiel anfangs wenig ein, die vor allem auf der rechten Seite (Paepke) anfällige Abwehr der Gastgeber mehr unter Druck zu setzen. So gab es hüben wie drüben nur einen Aufreger vor der Pause: Ritter zog auf der linken Seite auf und davon, traf jedoch nur den Pfosten (28.). Auf der anderen Seite traf Huke aus der Drehung den Innenpfosten, der nachsetzende Ede schob den Abpraller ins Tor - doch er stand im Abseits (31.). Zu Beginn der zweiten Hälfte änderte sich das Bild durch Herthas Führungstor. Anstatt das Leder aus der Gefahrenzone zu befördern, vertändelte Paepke den Ball an den stärker werdenden Cubukcu, der bediente Schmiedebach, und die Hertha-Bubis lagen plötzlich in Front. Dunkle Vorahnungen auf der Tribüne, wo u. a. Meistertrainer Jürgen Bogs meinte, dass die cleveren Herthaner den Vorsprung über die Bühne schaukeln würden.

Doch zu  seiner Freude fing sich der BFC nach einem kurzen Moment des Schockzustandes, zumal Hertha die Chance zum 2:0 nicht nutzte: Cubukcu scheiterte freistehend a-n Thomaschewskis Fuß (56.). So wurde der BFC eine gute Viertelstunde vor dem Ende mit Ritters herrlichem Schuss aus 20 Metern in den Winkel auch belohnt. Doch die Herthaner schlugen zurück: Als der BFC im Überschwang der Gefühle auf den Sieg drängte, verlor der junge Griesert am Strafraum der Gäste in einer Überzahlsituation den ball, Hube ging auf und davon, passte auf Huke, der schon hätte treffen müssen, doch er scheiterte zunächst an Thomaschewski, ehe Schmiedebach den Abpraller im Tor unterbrachte. Trotz allen Bemühens und Dauerdrucks in der Schlussphase blieb dem BFC Dynamo der nochmalige Ausgleich verwehrt, der verdient gewesen wäre.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Paepke, Manteufel █, Rudwaleit, Palmer; Griesert, Ilic █, Kutrieb, Littmann; Kadow (60. Hussain), Ritter
Hertha BSC II:
Gäng; Hube
; Wallschläger, Bieler ; Schmiedebach, Arguez, Hoeneß (70. Covic), Schmidt (40. Lensinger), Cubukcu; Huke, Ede (81. Bolivard)

0:1 Schmiedebach     (49.)
1:1 Ritter           (74.)
1:2 Schmiedebach     (80.)


Schiedsrichter:      Bärmann (Leipzig)
Zuschauer:           1.035


Sven Gusko, Fußballwoche, 03.03.2008