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Flinker Vilsvik nicht zu stellen / Nach dem Sieg gegen Dynamo darf Lichterfelde wieder leise hoffen Gegen einen der direkten Ligakonkurrenten hielt der LFC bei bestem Fußballwetter den kleinen Hoffnungsfunken in punkto
Regionalliga am Glimmen. Bemerkenswert, denn gegen "die da oben" hatte es in der Hinrunde für die Lichterfelder und teilweise deftige Abfuhren gegeben. BFC-Trainer Uluc wurde in seiner Erwartungshaltung in einem
nicht enttäuscht: "Gegen uns geben alle Gegner immer 200 Prozent", sagte er bereits vor dem Anpfiff. Da ist sicher etwas dran, und auch der mannschaftlich unheimlich geschlossen auftretende LFC machte da keine
Ausnahme. Aus der gesicherten, durch Rückkehrer Tim Felsenberg gestärkten Abwehr heraus, in der auch Isakowitz und Kindt einen sicheren Part spielten, fanden die Wolf-Schützlinge aber auch zu spielerischer Stärke: Mit dem
umsichtigen Preiß und dem flinken Vilsvik standen die auffälligsten Offensivkräfte auf dem Platz in Reihen der Lichterfelder.
Dem BFC dagegen fiel im Vorwärtsgang wenig ein, vieles wirkte hilflos, und es war
bezeichnend, dass der Ausgleich nach einer Ecke fiel. Kutrieb gelang fast nichts, der linke Flügel lag völlig brach, wo Birtane erst später gelegentlich herausrückte. Kadow holte sich zwar viele Bälle von hinten und Ritter
setzte zwar hier und da kleine Achtungszeichen, schloss aber nicht genau genug ab oder lief ins Abseits. Und dann zeigte hinten einer wie Rudwaleit ungewohnt viele Unsicherheiten. Nach der Pause trauten sich die Lichterfelder
nach vorne noch mehr zu, spürten, dass gegen diesen reichlich blutleeren BFC mehr als ein Punkt möglich war. Am Ende bedankte sich der Stadionsprecher, noch von der starken zweiten Hälfte euphorisiert, bei der Mannschaft
"für das bisher beste Saisonspiel."
Besonders Vilsvik war da von Littmann überhaupt nicht mehr aufzuhalten, bereitete über links enorm viel vor, was seine Mitspieler mit ihren Direktabnahmen allerdings
zunächst nicht in Tore umsetzen konnten. Nur Thomaschewski verhinderte gegen Chamkhi (46.), Vilsvik (54.) und Preiß (62.) einen früheren Rückstand. Nach Simic' 2:1 öffnete der BFC zwangsläufig, ohne aber Neumanns Tor noch in
irgendeiner Weise in Gefahr bringen zu können. Die Lichterfelder ihrerseits versäumten es dagegen mehrfach, das Ergebnis noch höher zu schrauben. Die besten Chancen vergaben Öztürk, der einen Eckball von Voß um Haaresbreite
vorbei köpfte (89.), und in der Nachspielzeit Voß, dem mutterseelenallein vor Thomaschewski die notwendige Abschlusskälte fehlte. Zu diesem Zeitpunkt war aber dem LFC der verdiente Sieg nicht mehr zu nehmen.
Lichterfelder FC 1892: Neumann; T. Felsenberg, Stosno (46. Bruckmann), Isakowitz, Kindt; Preiß, Leitgeb, J. Felsenberg █, Vilsvik (83. Voß); Öztürk, Chamkhi (73. Simic)
BFC Dynamo: Thomaschewski; Palmer, Manteufel, Rudwaleit, Littmann; Metzke (53. Griesert), Jakowitz, Kutrieb, Birtane (76. Paepke); Kadow, Ritter (67. Rauch █)
1:0 Palmer (35., Eigentor) 1:1 Littmann (45.)
2:1 Simic (77.)
Schiedsrichter: Simon (Schkopau) Zuschauer: 743
Ulli Meyer, Fußballwoche, 17.03.2008
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