28. Spieltag 2006/07: Ludwigsfelder FC - BFC Dynamo 1:3

Mit dem LFC Katz’ und Maus gespielt
Die Reaktionen nach dem Abpfiff sprachen Bände. LFC-Coach Volker Löbenberg saß noch reichlich konsterniert auf der Auswechselbank, während die gut gefüllte BFC-Fankurve mit ihrer Elf und Trainer Volkan Uluc diesen Auswärtssieg und den endgültigen Klassenerhalt feierte. "Das war eine lustlose Vorstellung", brachte es der Ludwigsfelder Mannschaftsleiter Michael Jürschik auf den Punkt. "Die haben mit uns Katz’ und Maus gespielt. Wir hatten Glück, dass wir nicht noch höher verloren haben." In der Tat. Über weite Strecken stellten die Dynamos die Hausherren vor arge Probleme. Der LFC war dem sicheren Flachpass-Spiel, Tempo und Spielwitz der Gäste nie gewachsen. Daniel Schmele, Jeff Kayser und der überragende Spielmacher Dennis Kutrieb wirbelten die Deckung der Hausherren immer wieder durcheinander.

Sergej Alber blieb als Kutriebs Sonderbewacher in der Regel zweiter Sieger. So schon in der 8. Minute. Robert Pocrnic schlug einen langen Diagonalpass nach rechts auf Kutrieb. Der versetzte Alber und flankte präzise nach innen auf den Schädel von Schmele, der Robert Petereit zwischen den Ludwigsfelder Pfosten keinerlei Abwehrchance ließ. Auch nach dem 0:1 ließ der BFC Dynamo Ball und Gegner laufen. Die Ludwigsfelder schienen noch gar nicht richtig auf dem Platz angekommen zu sein. In der 17. Minute fiel so das 1:1 wie aus dem Nichts. Ricardo Franke zog aus halblinker Position flach ab. BFC-Schlussmann Nico Thomaschewski ließ die Kugel prallen. Christian Rauch hechtete heran und köpfte ein. Danach schien Sand im Getriebe der offenbar etwas schockierten Berliner zu sein. Der LFC erlebte seine beste Phase und kam zu Chancen.

Martin Grötsch köpfte aus vier Metern neben das Ziel (19.). Kevin Meinhardt zwang Thomaschewski mit einem 18-Meter-Kracher zu einer Glanzparade (22.). Frank Ruprich zielte aus guter Position daneben (33.), dann klärte der BFC-Keeper einen Meinhardt-Freistoß erst im Nachfassen (35.). Die erste Chance nach der Pause hatte der LFC. Meinhardt gab von links einen Freistoß herein, den die BFC-Abwehr nicht aus dem Strafraum herausbugsieren konnte. Lee Leeshue kam plötzlich an das Leder, scheiterte aber aus Nahdistanz und spitzem Winkel am sich ihm entgegenwerfenden Thomaschewski. Und urplötzlich kam im Gegenzug der Dynamo ganz schnell auf Touren und das Leder zu Kutrieb. Der ließ gleich drei Ludwigsfelder wie Fahnenstangen stehen und schlenzte den Ball zum 1:2 (48.) ins rechte obere Eck.

Nur zwei Minuten später holte Petereit einen weiteren Distanzschuss aus dem unteren Eck. Danach verflachte die Partie zusehends. Der LFC war nicht in der Lage – oder gewillt – sich den erwartet stark auftrumpfenden Berlinern noch ernsthaft entgegenzustellen. In der Deckung, sonst immer das Prunkstück beim LFC, war diesmal oft ein "Schwimmfest" angesagt. Die Gäste spielten schnell und gleichzeitig geduldig mit und warteten auf ihre nächste Chance. Drei Berliner stürmten in die entblößte LFC-Abwehr. Schmele marschierte von rechts auf den herauseilenden Petereit zu und vollendete neben den langen Pfosten. Mit dem 1:3 (76.) war die Partie entschieden. Kayser hatte zwei Minuten später noch das 1:4 auf dem Fuß, schoss aber Zentimeter am Gestänge vorbei. Der Rest war Jubel beim BFC und Frust beim LFC.

Ludwigsfelder FC:
Petereit; Bengs (77. Hebestadt), Eidtner, Leeshue (81. Röschke); Roll (77. Maß), Alber, Franke, Ruprich; Meinhardt; Rauch, Grätsch
BFC Dynamo:
Thomaschewski; Paepke, Rudwaleit, Palmer, Pocrnic; Lenz; Below (89. Boese), Kutrieb, Jakowitz; Kayser, Schmele

0:1 Schmele          ( 8.)
1:1 Rauch            (17.)
1:2 Kutrieb          (48.)
1:3 Schmele          (76.)

Schiedsrichter:      Hofmann (Dachwig)
Zuschauer:           432


Manfred Mohr, Märkische Allgemeine Zeitung, 08.05.2007