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Kutrieb macht viel Betrieb Mit dem dritten Sieg in Folge
setzte der BFC Dynamo seinen jüngsten Aufwärtstrend fort und hat den direkten Nichtabstieg nun dichter denn je vor Augen. Auch wenn es nicht zu einem erneuten 5:1-Kantersieg (wie zuletzt gegen Türkiyem und Yesilyurt) reichte,
war der eigene Anhang fast schon euphorisch. Und Trainer Volkan Uluc allemal hochzufrieden. "Wir haben immerhin eine der besten Mannschaften der Rückrunde bezwungen und mit diesem Sieg unsere Mitkonkurrenten im
Abstiegskampf weiter unter Druck gesetzt", ordnete der Coach den Erfolg ein. Der war letztlich sicher hoch verdient, auch wenn er durch einige seltsame Schiedsrichterentscheidungen begünstigt wurde. Vorherrschender
Eindruck aber ist, dass sich die Dynamos seit Uluc's Amtsantritt deutlich verbessert haben - taktisch, spielerisch und vor allem konditionell.
Wohl auch deshalb kommt manche individuelle Qualität, die schon zu versickern
drohte, nun wieder besser zur Geltung. Kutrieb hatte man noch vor Wochen kaum so laufstark, Ritter ebenso selten derart dynamisch gesehen. Nun läuft es - im wahrsten Sinne des Wortes. Folglich schwang sich Kutrieb zum
dominierenden Mann im Mittelfeld auf. Und von seinen Pässen profitierte eben vor allem der vorn als nominell einzige Spitze lauernde Ritter. Allein der hätte sich noch berühmt schießen können, vergab aber gleich mehrere dicke
Dinger (6., 49., 67.). Wie überhaupt die Chancenverwertung das einzige Manko beim Sieger war. "Wir hätten noch viel mehr Tore erzielen können", war das auch Uluc nicht entgangen. Zur Ehre der Gäste sei gesagt,
dass sie sich nach einer ordentlichen ersten Hälfte bald nach der Pause dezimiert sahen - und mit Orzel, der den enteilten Schmele nur noch per Festhaltegriff stoppen konnte, auch noch ausgerechnet ihren bis dato besten
Offensivakteur verloren.
"Wir haben danach trotzdem aufgemacht, um noch den Ausgleich zu schaffen", hatte Preussen-Trainer Johann Gajda weiter gehofft, dem Geschehen noch eine Wende geben zu können. Die
Gäste gaben sich auch nie auf, doch fehlte ihnen ohne den noch verletzten Torjäger Luczak im Angriff einfach die nötige Wucht: "Wir hatten nicht gerade unseren besten Tag erwischt", kommentierte Gajda die
fruchtlosen Bemühungen seiner Truppe, für die es von Minute zu Minute schwerer wurde. Und als sich dann auch noch dilettantische Defensivfehler wie vor dem zweiten (Njie) und dritten (Oberreuter) Gegentor hinzugesellten, nahmen
die Dinge endgültig ihren folgerichtigen Lauf.
BFC Dynamo:
Thomaschewski; Paepke, Rudwaleit, Palmer, Pocrnic; Lenz, Jakowitz; Kayser (88. Boese), Kutrieb, Schmele (90. Wienbreyer); Ritter (82. Below) BFC Preussen 1894:
Gärtner; Steinhauf (88. Platzverweis), Özdal, Njie (84. Kilic); Orzel (54. Platzverweis), Oberreuter (77. Hetzel), Ergirdir, Penava, Bota (74. Mohra); Öztürk, Nortey
1:0 Kutrieb (23.) 2:0 Kayser (70.)
3:0 Ritter (72.) 3:1 Öztürk (75.)
Schiedsrichter: Wäldchen (Bischofferode) Zuschauer: 527
Sascha Stolz, Fußballwoche, 07.05.2007

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