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Die Stärke Thomaschewskis Beide Teams hatten etwas gut zu
machen und beide zeigten sich trotz vieler ausgefallener Akteure verbessert. Bei Dynamo fehlten Kayser mit einer Hüftverletzung, Kovacic wegen einer Virusgrippe, Benthin mit Leistenproblemen und Benbrahim wegen eines
Muskelfaserrisses. Dennoch konnte die Mannschaft diesmal Gegentore vermeiden, nachdem es am Mittwoch im Pokal gegen den Verbandsligisten KSC sogar deren drei gesetzt hatte. Wesentlichen Anteil daran trugen neben Regisseur
Kutrieb die beiden wieder ins Team zurückgekehrten Routiniers Lenz (nach einer Gelb-Sperre) und Thomaschewski (vom Trainerstuhl). Vor allem das Torhüter-Urgestein des BFC sicherte mit seiner Stärke in 1:1-Situationen den so
wichtigen Punktgewinn gegen die um sich greifende Verunsicherung. Hatten sich nämlich die flink und leichtfüßigen Lichterfelder Jungspunde doch einmal durch die zugestellten Räume kombiniert, dann war Thomaschewski zur Stelle:
Kara scheiterte gleich zweimal frei an ihm (35., 90.).
Zweimal jedoch wäre auch Thomaschewski machtlos gewesen, und zwar jeweils bei Freistößen des sehr engagiert auftretenden Tim Felsenberg: Einmal rettete die Latte
(9.), einmal der auf der Linie postierte Ritter (62.) per Kopf. Trotz dieser ungenutzten Riesenchancen jedoch hat die talentierte, aber größtenteils unerfahrene Mannschaft des Gastgebers ihre Bewährungsprobe gut bestanden. Auch
ohne ihren Kapitän und Leitwolf Johannes Felsenberg, der mit einem Meniskusschaden für die ganze weitere Saison ausfallen wird, und die beiden Senkaya-Brüder Ilter (Gelb-Sperre) und Ilkan (Gelb-Rot-Sperre) schlug sie nicht nur
technisch die feinere Klinge, sondern hielt gegen die robusten Dynamos auch kämpferisch dagegen eine Tugend, die Trainer Wolf bei der 0:3-Niederlage gegen Preussen noch bitterlich vermisst hatte.
In Gefahr geriet sein
Team eigentlich nur bei meist von Kutrieb, aber auch Krznaric und Ritter hoch in den Strafraum geschlagenen Standards, wo sich eindeutig Größennachteile der LFC-Verteidiger zeigten. Die dickste Gelegenheit hatte Palmer Sekunden
vor dem Pausenpfiff, als er im Fünfmeterraum einen Maßfreistoß von Kutrieb um Zentimeter verfehlte, "der einzige Kopfball im gesamten Spiel, den er nicht erwischt hat", wie der neue Dynamo-Trainer Uluc
hinterher richtig feststellte. Als Krznaric und Kutrieb (wegen einer Oberschenkelzerrung) aus dem Spiel gingen und bei Lichterfelde hinten der kopfballstarke Türkkai aushalf, war schließlich auch diese Gefahrenquelle versiegt.
Und weil es den Dynamos anderweitig nicht gelang, den an einer Hüftprellung laborierenden Torhüter Peter zu einer wahrscheinlich schmerzhaften Parade zu zwingen, blieb es bei einer insgesamt gerechten Punkteteilung.
Lichterfelder FC Berlin 1892:
Peter; Gebell; Bruckmann, Prevoteau; Vilsvik, Busse (85. Seidel), Leitgeb, Felsenberg; Senol (66. Türkkal); Kara, Preiß BFC Dynamo:
Thomaschewski; Rudwaleit, Lenz, Pocrnic; Palmer; Schmele (79. Kullik), Jakowitz, Krznaric (68. Paepke), Manteufel; Kutrieb (76. Strana); Ritter
Schiedsrichter: Siebert (Berlin) Zuschauer: 285
Ulli Krug, Fußballwoche, 12.03.2007
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