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Köttig macht kurzen Prozess / Ein frühzeitiger Doppelschlag bringt Ankaraspor auf die Siegerstraße Letztlich spiegelt das Ergebnis nur den Tabellenstand wider. Verlierer BFC bleibt unten drin, Gewinner BAK spielt weiter
vorne mit. Dieses Fazit hätte man freilich schon nach knapp 20 Minuten ziehen können, als die Gäste mit einem Doppelschlag schon früh auf die Siegerstraße eingebogen waren und sich von dieser fortan auch nie mehr ernstlich
abbringen ließen. "Ich bin sehr zufrieden, weil wir in der ersten Halbzeit den Ball gut haben laufen lassen und später den Vorsprung sicher verwaltet haben", kommentierte BAK-Trainer Thomas Herbst den ziemlich abgeklärten Auftritt seiner Mannschaft. "Absolut enttäuscht",
war dagegen BFC-Coach Nico Thomaschewski vom phasenweise doch arg ideenlosen Gebolze seiner zudem lange erstaunlich leidenschaftslosen Truppe.
Der spätere Sieger hatte schon den deutlich besseren Start erwischt, die
ersten Chancen durch Selimi (7.) und Dilu-Diop (10.) verbucht, ehe dann Köttig kurzen Prozess machte und die Dinge auf den richtigen Weg brachte. Erst traf er selbst mit einem trockenen Flachschuss, kurz darauf bediente er
mustergültig den Torschützen Akakpo. Vor allem über die starke linke Seite, die Köttig oft für den nachrückenden Ahmetcik "offen" ließ, wurden die Gäste mehrfach gefährlich. Mitte der ersten Hälfte ließen sie es dann
allerdings etwas schleifen und prompt konnte sich der vom Anfangsschreck langsam erholte BFC nun etwas besser in Szene setzen. Trainer Thomaschewski sah zwar sein "offensiv ausgerichtetes Konzept schon nach wenigen
Minuten über den Haufen geworfen" und reagierte darauf mit zwei frühen Auswechslungen (die von Benthin, den fortan Krznaric als Abwehrchef vertrat, war allerdings einer Leistenverletzung geschuldet), doch noch vor der
Pause hätte sein Team zumindest den Anschluss verdient gehabt.
Aber der drangvolle Schmele, vor dem Wechsel die beste Offensivkraft, scheiterte allein vor Dame (35.) und Regisseur Kutrieb vergab in bester Position
unerwartet dilettantisch (42.). Chancen dieser Güte sollten in der zweiten Halbzeit nicht wieder kommen, und eigentlich war die Partie schon nach einer Stunde endgültig gelaufen, als der Ball zum dritten Mal im Dynamo-Netz
zappelte. Das tat weder der Spannung noch dem Niveau der Partie gut, denn die Gäste rissen sich nun kein Bein mehr aus und begnügten sich damit, Ball und Gegner unter Kontrolle zu halten. So blieb die Schlussoffensive der
Hausherren, denen dann doch noch der Anschluss gelungen war, trotz spät erwachten Kämpferherzens und einiger vager Möglichkeiten meist in Ansätzen stecken und verpuffte folglich wirkungslos.
BFC Dynamo:
Müller; Rudwaleit, Benthin (26. Palmer), Benbrahim (82. Suwary); Schmele, Jakowitz, Kutrieb, Krznaric, Pocrnic; Ritter, Kovacic (26. Paepke) Berlin Ankaraspor Kulübü 07:
Dame; Dogan, Turan, Doymus, Ahmetcik (89. Bongartz); Duygun (80. Türkkan), Arayici, Dilu-Diop, Köttig; Selimi, Akakpo (84. Erdil)
0:1 Köttig (16.)
0:2 Akakpo (18.) 0:3 Dilu-Diop (59.) 1:3 Rudwaleit (73.)
Schiedsrichter: Oehme (Witzschdorf) Zuschauer: 421
Sascha Stolz, Fußballwoche, 05.03.2007

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