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Luczak belohnt Leidenschaft Ein Remis, das beiden
Kellerkindern nicht so richtig weiterhilft. Und was die bescheidenen spielerischen Leistungen angeht, werden sich beide wohl nicht so rasch ins gesicherte Mittelfeld absetzen können. Preussen, mit der gegen Schöneiche
siegreichen Elf, also immer noch ohne Steinhauf, setzte vor allem auf die kopfballstarken Luczak und Öztürk, um die Dynamo-Deckung zu knacken. Das gelang überhaupt nicht, weil selbst Eckbälle nicht die notwendige Flughöhe
besaßen. Zudem war der BFC mit umformierter Deckung und dem bei Standards zurückeilenden "Funkturm" Jahn auf Derartiges bestens eingestellt. Umgekehrt wurde ein Schuh daraus, als Palmer sich hochschraubte und Kaysers
Ecke versenkte. Diese Führung schien dem BFC schon zu genügen, man begnügte sich damit, dass Rudwaleit, Lenz und Manteufel hinten sicher standen.
Dynamos Offensive fand fast nur über den umsichtigen Suwary statt (den
das Programmheft irrtümlich zum Trainer befördert hatte), die Spitzen waren bei Beister und Njie abgemeldet. Dass dennoch fast das. 2:0 gefallen wäre, lag an einem Beinahe-Selbsttor des defensiv sonst ordentlichen Oberreuter
(40.). So übernahm Preussen trotz Verunsicherung wegen des Rückstands und der Untauglichkeit der eigenen spielerischen Mittel nach und nach die Feldüberlegenheit, weil immerhin die Moral stimmte. Ergirdir, nach Luczaks Zuspiel
gerade noch gestört, fehlten nach dem besten Angriff in Hälfte eins nur wenige Zentimeter zum Ausgleich (44.). Ansonsten wurde der kleine Techniker auf Schritt und Tritt von Palmer bekämpft und damit der ohnehin holprige
Preussen-Spielaufbau noch mehr gestört. Nach Wiederanpfiff stemmten sich die Schwarz-Weißen mit deutlich bissigerem Zweikampfverhalten gegen die körperlich robusteren Dynamos und die drohende Niederlage.
Der jetzt immer
häufiger vorstoßende Özdal war da leuchtendes Vorbild. Zu echter Torgefahr langte das aber nicht wirklich. Mit Nortey wurde es etwas besser, aber die wenigen gelungenen Anspiele von außen blieben stecken. Letzlich wurde aber
die Leidenschaft der Preussen doch noch durch Luczak belohnt. Bei der von Orzel gut in den Fünfmeterraum geschlagenen Flanke allerdings hatte man schon ein Herauslaufen von Thomaschewski erwartet. Fast wäre der BFC völlig leer
ausgegangen, aber der Volley von Nortey strich knapp über den Balken (85.), und nach dessen scharfem Querpass an den Torraum (87.) rettete ein grätschendes BFC-Abwehrbein vor den heranrauschenden Luczak und Öztürk. Dynamo
dagegen fehlte zum kompletten Erfolg die Konsequenz im Konter: Jahn (55.) und Fricke (77./83.) schlossen zu ungenau ab.
BFC Preussen:
Gärtner; Beister, Özdal, Njie; Orzel, Oberreuter (64. Nortey), Penava, Ergirdir, A. Mohra; Luczak, Öztürk
BFC Dynamo: Thomaschewski; Rudwaleit, Lenz, Manteufel; Schmele, Palmer, Marjanovic, Benthin (52. Kullik); Suwary; Kayser (79. Steinich), Jahn (56. Fricke)
0:1 Palmer (10.) 1:1 Luczak (83.)
Schiedsrichter: Melms (Osterburg) Zuschauer: 330
Andreas Preiß, Fußballwoche, 06.11.2007

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