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07. Spieltag 2006/07: MSV 1919 Neuruppin - BFC Dynamo 0:0

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Die Angst vor dem Fehler
"In unserer Situation ist jeder Punkt wichtig", brachte es MSV-Coach Bloch nach dem Spiel auf den Punkt. Tatsächlich war das torlose Unentschieden kein Ergebnis des Zufalls, sondern ein leistungsgerechtes Resultat. "Wir sind in den gesamten 90 Minuten nicht ins Spiel gekommen", erklärte Dynamos spielender Coach Thomaschewski. Der hatte seine größte Tat vollbracht, als sich Hinzer durchgesetzt hatte und der Keeper den folgenden Schuss noch an den Pfosten lenkte (59.). Beide Teams kamen in der zweiten Halbzeit zu sehr guten Chancen, während sie sich in den ersten 45 Minuten im Kampf um die beste Zweikampfquote in der Defensive gegenseitig den Rang abliefen. Schön war das sicherlich nicht. Aber es war intensiv. Zu viele taktische Fehler wie das richtige Heraustreten und das Erkennen der richtigen Laufwege ließen Gefahr für den jeweiligen Gegner kaum aufkommen. So beendeten beide Teams den ersten Abschnitt, ohne sich Großchance erspielt zu haben. "Wir wollten eigentlich Druck machen", sagte Thomaschewski.

Ausgeglichen druckvoll ging es in den zweiten 45 Minuten zu. Beide suchten die Offensive, beide gaben Räume frei. Rudwaleit und der starke Kayser scheiterten am ebenso starken MSV-Keeper Jurzik. Bettels prüfte neben Hinzer den Berliner Schlussmann. Außerdem vergab auch der aufrückende Abwehrchef Walle, und Manteufel köpfte nach einem Freistoß von Jakowitz freistehend über das Gehäuse. Erst in den letzten 15 Minuten nahmen sich die Teams zurück, die Angst vor dem Fehler wurde zu groß. "Wir wollten mehr", meinte Thomaschweski. "Wir nehmen den Punkt mit", sagte Bloch.  "Jetzt müssen wir stabiler werden." Voraussichtlich mit dem Coach: "Gegen Ludwigsfelde in zwei Wochen werde ich auflaufen", blickte der Trainer voraus. Gegen den BFC stand er mit Nummer 14 bereits auf dem Spielberichtsbogen. Denn ein Problem hatte sich für die Neuruppiner am Sonnabend erneut nicht gelöst: Im Mittelfeld fehlt die Kreativität. Thomaschewski indes blickt nach den Ereignissen der vergangenen Wochen optimistisch in die Zukunft: "Wir haben 21 Spieler im Kader, und wir sind unheimlich eng zusammen gerückt. Nur, manchmal ist mehr Dampf im Training als im Spiel."

MSV 1919 Neuruppin:
Jurzik; Saalbach, Walle, Lindemann; Wolchow, Bettels, Bär, Patzler; Simic (56. Wagner); Stölke (80. Eggert), Hinzer
BFC Dynamo:
Thomaschewski; Rudwaleit, Lenz, Jarling; Benthin; Palmer, Jakowitz, Manteufel (67. Lorenz); Marjanovic; Kayser, Fricke (82. Steinich)

Schiedsrichter:        Barsch (Wismar)
Zuschauer:             581


Daniel Hübner, Fußballwoche, 02.10.2006


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