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23. Spieltag 2005/06: Berliner Athletikklub 07 - BFC Dynamo 0:1

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Sonderapplaus für Palmer
Kurz vor dem Abpfiff handelte Rajko Fijalek. Der Trainer des BFC Dynamo nahm Palmer vom Platz. Die Auswechslung war allerdings nicht als Bestrafung anzusehen, sondern als Auszeichnung. Der Außenbahnspieler durfte so bei seinem vorzeitigen Abgang den Applaus der zahlreichen Anhänger ganz allein genießen. Eine Belohnung, die sich Palmer verdient hatte. Er entschied mit seinem Treffer kurz nach der Pause das umkämpfte Stadtderby fast im Alleingang. Es war ein gerechter Erfolg der Dynamos, denn sie hatten mehr vom Spiel und die besseren Chancen. Bereits in der ersten Halbzeit hätte der BFC, dem man in seinem ersten Punktspiel in diesem Jahr die mangelnde Wettkampfpraxis nie anmerkte, die Weichen auf Sieg stellen können. Dynamo präsentierte sich gewohnt kampfstark und eroberte schnell die Platzhoheit.

Das Mittelfeld um den fleißigen Staubsauger Jakowitz harmonierte und machte die ein oder andere Lücke in der Abwehrkette des BAK aus. "Wir hätten schon in der ersten Hälfte deutlich führen müssen", urteilte Fijalek und dachte dabei vornehmlich an drei verpatzte Großchancen: Lau köpfte nach Flanke von Marjanovic aus Nahdistanz über den leeren Kasten (12.), Palmers Kopfball nach Zöphel-Ecke flog ebenfalls drüber (26.) und Marjanovic, der von Lau mustergültig frei gespielt wurde, scheiterte an Greil (30.). Das Auslassen der Möglichkeiten rächte sich nicht, denn der BAK, schon mit zwei Punktspielen im Rücken, war vergeblich auf der Suche nach gepflegtem Zusammenspiel. Yilmaz war nicht der erhoffte Regisseur, und auch über die Außen Jacobsen und Aydin gelang wenig, so dass die Angreifer Ben-Hatira und Inal von der Versorgung abgeschnitten waren.

Bezeichnend, dass einzig eine Standardsituation für Gefahr sorgte: Einen Freistoß-Schlenzen von Yilmaz konnte Thomaschewski aber noch um den Pfosten lenken (32.). Nach dem Rückstand erhöhten die Weddinger, bei denen Tosun (Kieferverletzung) und Efe (Schürfwunde) ausfielen, die Bemühungen. Allerdings war von einem druckvollen Spiel wenig zu sehen. "Wir waren zu hektisch und haben unsere Linie nicht beibehalten", kritisierte Gündogdu. Sein Team zeigte zwar gute Ansätze, konnte sich aber gegen die robusten BFCer (souverän: Libero Lenz) nicht entscheidend durchsetzten. Und wenn mal ein Durchbruch gelang, war Thomaschewski zur Stelle. So parierte der Keeper glänzend gegen Inal (65.) und Keser (76.). "Uns fehlten Spieler, die dahin gehen, wo es weh tut", analysierte Gündogdu. Jene Qualität, die Dynamos Personal einmal mehr unter Beweis stellte.

Berliner Athletikklub 07:
Greil; Jacobsen (80. Gül), Sliskovic, Dogan, Antons; Keser, Zivic, Aydin (56. Okatan); Yilmaz; Ben-Hatira, Inal (80. Gündogdu)
BFC Dynamo:
Thomaschewski; Lenz; Rudwaleit, Jarling; Jakowitz; Palmer (89.Schmele), Benthin, Zöphel, Manteufel; Marjanovic (69. Kuhfahl), Lau (46. Suwary)

0:1 Palmer             (47.)

Schiedsrichter:        Bartsch (Mamitz)
Zuschauer:             544

Lajos Metzel, Fußballwoche, 27.03.2006


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