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13. Spieltag 2005/06: BFC Dynamo - MSV 1919 Neuruppin 0:0

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Kampf erstickte Kreativität
Gemessen an der Ausgangslage - eine seit sieben Spielen ungeschlagene Mannschaft empfängt den Spitzenreiter - und den daraus resultierenden Erwartungen hielt diese Partie sicher nicht das, was sich viele davon versprochen hatten. Was nicht nur daran lag, dass keine Tore fielen. Trotzdem konnten hinterher beide Seiten zufrieden sein: Der BFC setzte die seit Wochen anhaltende Positivserie fort - Neuruppin reichte auch der eine Punkt, um die Tabellenführung zu verteidigen. “Sicher ein leistungsrechtes Resultat, selbst wenn wir die besseren Chancen hatten", wies BFC-Coach Raiko Fijalek allerdings daraufhin, dass sein Team den ambitionierten Gast sogar am Rande einer Niederlage hatte. Viele prickelnde Szenen gab es in dieser von Beginn an umkämpften, von beiden Seiten couragiert geführten, aber nur mit wenigen spielerischen Elementen durchsetzen Partie nur wenige. Und die spielen sich vorrangig vor dem Neuruppiner Tor ab.

Schon in der ersten Halbzeit lag die Führung für den BFC im Bereich des Möglichen. Aber bei Rudwaleits Kopfball stand MSV-Keeper Unger sicher (6.), die Eingabe von Benthin bugsierte Neumann artistisch aus der Gefahrenzone (17.), und der frei durchlaufende Manteufel jagte den Ball weit über den Kasten. Bald nach Wiederbeginn musste sich Unger noch nach einem strammen Schuss von Kukulies strecken (48.). Dem Geschoss von Marjanovic flog er später indes vergeblich hinterher - und musste daher auf die Latte als rettenden Verbündeten zurückgreifen (77.). "Wenn man solch einen Gegner schlagen will, muss man aus solchen Chancen eben auch mal ein Tor machen", ärgerte sich Fijalek letztlich doch etwas, dass der ganz große Coup ausblieb. Er war machbar gegen einen Tabellenführer, der hinten wie immer kompakt stand, im Mittelfeld auch um Initiative bemüht war (erst Zschiesche, später vor allem Novacic), vorne aber herzlich wenig zustande brachte.

"Kämpferisch war es in Ordnung, spielerisch lief nicht viel", musste das auch MSV-Coach Christian Schreier konstatieren. Zur Ehre der Gäste muss allerdings gesagt sein, dass sie speziell in der Offensive personell auf dem Zahnfleisch gingen. Mit Balke war ein guter Stürmer gesperrt (fünf Gelbe), und Torjäger Krüger musste bereits nach einer knappen Viertelstunde mit blessiertem Knöchel raus, nachdem ihn Benthin frühzeitig mit einem üblen Tritt außer Gefecht (und dafür noch nicht einmal Gelb gesehen) hatte. So blieb als einzige echte Angriffswaffe nur noch Prymulas Schnelligkeit übrig. Doch auch die nutzte wenig, weil bei dessen langen Sprints kaum ein Mitspieler mitkam und er folglich gegen die geschickt verteidigenden BFC-Abwehrrecken oft allein auf weiter Flur stand. So kam es, dass sich der Spitzenreiter in 90 Minuten nicht eine einzige echte Torchance erspielte - und folglich mit dem torlosen Remis zufrieden sein musste.

BFC Dynamo:
Thomaschweski; Lenz; Rudwaleit, Jarling; Benthin, Wanski, Jakowitz (46. Palmer), Zöphel, Manteufel (80. Kayser); Marjanovic, Kukulies (68. Lau)
MSV 1919 Neuruppin:
Unger; Neumann, Neubert, Weber; Dittrich (78. Cepni), Novacic, Zschiesche, Seering, Simic; Prymula, Krüger (13. Weller)

Schiedsrichter:        Dankert (Brüsewitz)
Zuschauer:             1.132


Sascha Stolz, Fußballwoche, 21.11.2005


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