02. Spieltag 2005/06: BFC Dynamo - Ludwigsfelder FC 1:2

Siegestreffer in Unterzahl
Der Ludwigsfelder FC sorgt weiterhin für Furore: eine Woche nach dem 3:1-Erfolg gegen TeBe gewann man auch beim BFC Dynamo - und das völlig verdient! Die Gäste versteckten sich nicht, begannen forsch und hatten über ihre gefährlichen Außenspieler Rehausen und Schneider klare Schnelligkeitsvorteile. Rehausen war es auch, der die erste Chance des LFC mit einer Flanke von rechts vorbereitete, doch Rauch, letzten Freitag noch zweifacher Torschütze, traf mit einem Seitfallzieher aus acht Metern nur die Querlatte (20.). Besser machte es kurz darauf Hinze, der sich gegen Lenz durchsetzte und Brändike mühelos überlupfte.

In dieser Szene zeigte sich das große Plus der Ludwigsfelder: Sie waren zumeist einen Tick schneller und vor allem quirliger, was die langen, manchmal antrittsschwachen BFC-Abwehrspieler deutlich zu spüren bekamen. Aber nicht nur in den hinteren Regionen hatte Dynamo Probleme; auch im Spielaufbau tat sich wenig. Der Ex-Ludwigsfelder Zöphel lief zu wenig, hatte kaum brauchbare Ideen und wurde deswegen kurz vor Schluss ausgewechselt. So mußte Kukulies oft nach hinten, um sich die Bälle zu holen. Zudem hätte man mehr über die Außen spielen und flanken müssen, denn bei hohen Eingaben irrte LFC-Keeper Petereit des öfteren orientierungslos durch den Strafraum. So sah der Schlußmann auch beim Ausgleich nicht glücklich aus, als ihm Kukulies Schuß aus der Drehung unter dem Körper hindurchrutschte. Doch wer glaubte, nun würden die Gäste einen Knacks bekommen, sah sich getäuscht.

Im Gegenteil: als der erneut bärenstarke Abwehrorganisator Rocco Teichmann außerhalb des Spielfeldes behandelt wurde, fuhr man einen Klassekonter über drei Stationen, Schneider paßte das Leder von der Grundlinie in die Mitte, wo Grötsch aus sieben Metern unhaltbar vollendete. Keine drei Minuten später verpaßte Rauch nach erneutem Fehler der BFC-Hintermannschaft freistehend den dritten Treffer, doch auch ohne die Vorentscheidung hatten die Gäste wenig Mühe, den Sieg über die Zeit zu bringen. Zu undiszipliniert agierten die Berliner, diskutierten mehr mit dem Unparteiischen, als sich aufs Spielgeschehen zu konzentrieren. So ging erst Wanski zurecht mit Gelb-Rot vom Platz, und in der Nachspielzeit hatte Kukulies sogar noch Glück, dass sein angedeuteter Kopfstoß gegen Hinze nicht mit einer glatten Roten Karte geahndet wurde. Egal, einen Bärendienst hat er seiner Elf damit erwiesen, denn beim Prestigeduell gegen Union wird er ebenso fehlen wie Wanski.

BFC Dynamo:
Brändike; Lenz; Rudwaleit, Jarling; Schmele (55. Kayser), Jakowitz (55. Manteufel), Zöphel (78. Brutschin), Wanski (72. Platzverweis), Benthin; Kukulies (90. Platzverweis), Lau
Ludwigsfelder FC:
Petereit; Teichmann; Klatt, Patzler; Rehausen, Meinhardt (86. Förster), Eidtner, Hinze, Schneider; Rauch, Grötsch

0:1 Hinze              (27.)
1:1 Kukulies           (47.)
1:2 Grötsch            (60.)

Schiedsrichter:        Bartsch (Marnitz)
Zuschauer:             1.156


Sven Gusko, Fußballwoche, 15.08.2005