30. Spieltag 2004/05: SK Yesilyurt 1973 - BFC Dynamo 1:4

Kutrieb war nicht zu halten
Yesilyurt musste erneut auf die verletzten Gatti und Civa verzichten und konnte diesen Mangel an Kreativ- und Führungsspielern nie kompensieren. Karahan war zwar bemüht, aber ideenlos, und Ahmetcik unterliefen im Übereifer allzu viele Ballverluste. Obwohl Gündogdu auf der Außenbahn einige gute Aktionen hatte, musste sich der nie aufsteckende Stingl meist selbst die Bälle aus dem Mittelfeld beschaffen. Pocrnic kam auf links nur selten zum Flanken und konnte auch nicht verhindern, dass der rechte Flügel zur besten Dynamo-Waffe wurde. Zwar hatte der SVY den besseren Beginn, bei Pocrnics Freistoß-Knaller (14.) und Isakowitz' Kopfballwischer kurz darauf sogar die ersten zarten Gelegenheiten des Spiels, aber schon bald übernahm der BFC das Kommando. Auf die Siegesstrasse verhalf Dynamo natürlich der Elfmeter, von Isakowitz unglücklich verschuldet, als er vor dem durchgestarteten Kutrieb klären wollte und die Kugel ihm vom Fuß gegen den Arm sprang. Insgesamt wirkte der BFC aber auch deutlich engagierter, mit erkennbar mehr Siegeswillen.

"Die Mannschaft will ihren Fans etwas bieten", erklärte Präsident Weinkauf zur Motivation der Truppe. In der BFC-Abwehr räumte Lenz gewohnt rustikal ab, gut assistiert von Darling und Rudwaleit. Auf der rechten Seite lieferte Jacobsen eine starke Partie, schaltete sich häufig in die Offensive ein, leitete das 1:0 mit ein und legte für Kukulies zum dritten Tor prima auf. Ein eigenes Erfolgserlebnis blieb ihm aber verwehrt (40.), als er volley erst die Latte traf und im zweiten Versuch knapp verzog. Mit zunehmender Spielzeit taute auch Kutrieb immer mehr auf und zerlegte die Yesilyurt-Abwehr mit seinen Zuspielen ein ums andere Mal mühelos. Und allein er hätte für ein Schützenfest sorgen können: zu schwacher Kopfball direkt auf Baran nach exzellentem, weitem Lenz-Flugball (56.), Lupfer gegen den Querbalken (62.), Schlenzer an den Pfosten (81.), freistehend knapp vorbeigeknallt (90.). Mit dem in der Summe beider Vergehen etwas zu harten Feldverweis für Isakowitz nach gut einer Stunde war bei Yesilyurt die Ordnung in der Abwehr völlig in die Binsen gegangen. Da auch noch Dinc - sträflich frei - viel zu lasch und unplatziert direkt in Barans Arme schob (80.), fiel der BFC-Sieg sogar zu knapp aus, auch wenn Özvatan gegenüber an Thomaschewski hängenblieb (85.).

SK Yesilyurt 1973:
Baran; Oguz, Görgen, Isakowitz (65. Platzverweis), Pocrnic; Karahan; Gündogdu (82. Cinar), Ahmetcik (74. Gözübüyük); Efe (74. Özvatan); Stingl, Bozkurt
BFC Dynamo:
Thomaschewski; Lenz; Rudwaleit, Darling; Jacobsen, Rauschenbach, Kutrieb, Jakowitz, Terzic (46. Brutschin); Kukulies (74. Dinc), Al-Kassem (68. Niespodziany)

0:1 Al-Kassem          (25.)
0:2 Kutrieb            (38.)
0:3 Kukulies           (52.)
1:3 Stingl             (60.)
1:4 Rudwaleit          (84.)

Schiedsrichter:        Lämmchen (Meuselwitz)
Zuschauer:             947

Andreas Preiß, Fußballwoche, 25.04.2005