09. Spieltag 2004/05: BFC Dynamo - Ludwigsfelder FC 2:2

Kutrieb erzwang Wende
Lange Gesichter bei den Akteuren des Ludwigsfelder FC und jubelnde BFC-Spieler auf dem Rasen gaben die Gefühlslage wieder, die nach dem Abpfiff im Sportforum herrschte. Aus einem 0:2-Rückstand erkämpfte Dynamo noch ein kaum noch für möglich gehaltenes 2:2-Unentschieden. Bis zur 72. Minute lagen die Gäste aus Ludwigsfelde im Duell der beiden Aufsteiger mit 2:0 in Front. Mit einem schnell ausgeführten, direkt verwandelten Freistoß leitete Kutrieb dann die Wende ein. Von den Zuschauern lautstark angetrieben witterten die Platzherren ihre Chance. Die bot sich neun Minuten vor dem Schlußpfiff, als Kutrieb frei zum Schuss kam und zum umjubelten 2:2 einnetzte. Dabei sah es zunächst ganz anders aus: Der LFC stand kompakt, spielte taktisch diszipliniert und gestattete dem Kontrahenten nur wenig. Zudem agierten die Ludwigsfelder schnell und zielstrebig nach vorne. Zwei dieser überfallartigen Angriffe, meist initiiert von Walle, hätten beinahe die Führung gebracht. Fricke (38.) und Mlodzian (44.), die jeweils frei vor dem Kasten auftauchten, scheiterten aber am glänzend reagierenden Keeper Thomaschewski.

Nach dem Wechsel wurde die engagierte Spielweise der Gäste, die ohne ihre Leitfiguren Heinrich (Blockade im Rücken) und Zöphel (Rot-Sperre) auskommen mussten, schließlich belohnt. Matchwinner schien Fricke zu werden, der mit seinem Doppelpack für einen komfortablen Vorsprung sorgte. Das dachte auch LFC-Trainer Volker Löbenberg: "Wir hatten die drei Punkte schon im Sack." Nichts deutete darauf hin, dass das Spiel in den verbleibenden 20 Minuten noch hätte kippen können. "Wir haben zuwenig Leben auf dem Platz gezeigt und zu Recht mit 0:2 zurückgelegen", lautete das Zwischenfazit von BFC-Coach Christian Backs. Zu pomadig präsentierte sich Dynamo über weite Strecken. Den Aktionen der Gastgeber mangelte es an Tempo, Temperament und zündenden Ideen. Torgefahr wurde fast ausschließlich durch Standards entfacht (13. Kutrieb, 22. Terzic). In der Spitze harmlos, in der Defensive ungewohnt wacklig. Das Fehlen von Abwehrchef Lenz (Urlaub) machte sich bemerkbar. Glück und ein reaktionsstarker Thomaschewski im Tor verhinderten einen noch höheren Rückstand. Erst als nach dem 0:2 die Situation schon aussichtslos schien, erwachte Dynamo, bewies eine gute Moral und kämpfte sich ins Spiel zurück. So konnte wenigstens ein Zähler gerettet werden.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Jarling; Halat (62. Lehmann), Rudwaleit; Jacobsen (85. Leps), Jakowitz, Kutrieb, Rauschenbach, Terzic; Suwary, Kopanski (46. Kukulies)
Ludwigsfelder FC:
Breitkopf; Neumann; Förster, Entrich; Patzler, Eidtner, Walle, Grunert, Hass (75. Alber); Mlodzian (85. Röll), Fricke

0:1 Fricke             (56.)
0:2 Fricke             (70.)
1:2 Kutrieb            (73.)
2:2 Kutrieb            (81.)

Schiedsrichter:        Rohland (Regis-Breitingen)
Zuschauer:             407

Lajos Metzel, Fußballwoche, 18.10.2004