05. Spieltag 2004/05: BFC Dynamo - FC Schönberg 95 5:1

Dynamo mit Verwöhnaroma
Es gibt Spiele, die sind bereits entschieden, kaum dass der Anpfiff erfolgte. Für den BFC Dynamo wurde so ein fußballerischer Traum Realität. Bereits nach 15 Minuten führten die Berliner mit 3:0 gegen Schönberg und sorgten damit frühzeitig für klare Verhältnisse. Die schnelle Entscheidung war der Lohn für eine beeindruckende Anfangsphase, in der die Berliner Fußball mit Verwöhnaroma boten: schöne Ballstafetten, hohes Tempo, viele Positionswechsel und Zug zum Tor. Dabei setzte der BFC auf ein variables Offensivspiel: Mal wurde die gegnerische Abwehr mit Einzelaktionen in Verlegenheit gebracht, mal mit schnellen direkten Pässen durch die Mitte und mal mit Flügelspiel. Als effektiver Impulsgeber fungierte Kutrieb, der an fast allen brenzligen Aktionen im gegnerischen Strafraum beteiligt war und zudem seine Abschlussstärke demonstrierte.

Auch Terzic wußte zu überzeugen. In seinem BFC-Debüt setzte er sich auf links des öfteren geschickt durch und bereitete zwei Großchancen vor, die Wanski allerdings nicht verwerten konnte (27., 34.). Auch Standards wiesen Überraschungsmomente auf. Die beste Chance ergab sich nach einer gewitzten Freistoß-Kombination über Lenz und Kutrieb, die Wanski frei vor dem Kasten auftauchen ließ (28.). Allein die Chancenverwertung ließ zu wünschen übrig. "Wir hätten zur Halbzeit noch deutlicher führen müssen", kritisierte BFC-Trainer Christian Backs zu Recht. Von den Gästen war bis auf Eifer lange nichts zu sehen. Die frühen Schockerlebnisse in Form von Gegentoren hatten ihre Spuren hinterlassen: "Nach den ersten 15 Minuten waren meine Spieler wie paralysiert", meinte Schönberg-Coach Heiko Tegge.

Erst nach dem Wechsel unternahmen sie ernsthafte Ausflüge in die gegnerische Hälfte. Auch weil der BFC, der das Tempo in dieser Phase drosselte, sie gewähren ließ. Die Quittung folgte prompt. Schönberg markierte ein Ausrufezeichen (52. Kollmorgen) und schließlich ein Tor. Ein möglicher Treffer zum 2:3 hätte der Partie neue Spannung verleihen können. Statt dessen wurde Dynamo wieder dynamischer, verschaffte sich deutliche Vorteile und nutzte die Fehler der Gäste eiskalt aus. So beim 4:1, als Schmidtke in Erwartung eines Freistoßes seine Mauer seelenruhig stellte, Kutrieb den ruhenden Ball aber blitzschnell aus spitzem Winkel an den verdutzten Schönbergern vorbei ins Netz zirkelte. Diese Aktion war stellvertretend für das gesamte Spiel: Dynamo war dem Kontrahenten immer einen Schritt voraus.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Lenz; Rudwaleit, Halat; Rauschenbach, Jakowitz (80. Leps), Wanski (67. Selanci), Terzic; Kutrieb; Jacobsen, Kopanski (58. Suwary)
FC Schönberg 95:
Schmidtke; Wittfot (87. Schröder); Malchow, Radom; Grümmer, Lomoth, Trettin (39. Tetzlaff), Purtz, Hack (46. Iserhot); Kollmorgen, Sabaly

1:0 Kopanski           ( 6.)
2:0 Kutrieb            (13.)
3:0 Kutrieb            (15.)
3:1 Sabaly             (58.)
4:1 Kutrieb            (69.)
5:1 Suwary             (89.)

Schiedsrichter:        Mattig (Frankfurt/Oder)
Zuschauer:             820


Lajos Metzel, Fußballwoche, 06.09.2004