07. Spieltag 2002/03: BFC Dynamo - FSV Fortuna Pankow 0:0

Dynamo fehlt der Knipser
Stichfestere Beweise gibt es nicht als die aus der Partie gegen Pankow. Nun kann mit Nachdruck behauptet werden: Dynamo ist eine grosse Mannschaft, die mit ihrem spielerischen Niveau ins obere Mittelfeld der Tabelle gehört, und der nur eines fehlt: Ein guter Stürmer; einer, der all die Ideen vollendet. Im Duell der Überraschungseier des Saisonstarts spielte nur eine Seite Fußball, die andere verhinderte ihn nur. So ist das Konzept von Fortunas Trainer Olaf Seier: Mit der Null hinten zum Erfolg zu kommen. Da in der Offensive vier Stammkräfte fehlten, lautete folglich das Konzept Catenaccio. Dank dem umsichtigen Abwehrchef Etmanski und Lohse, dem Helden des Tages, ging der Plan auf.

Lohse parierte einen Strafstoß von Ferchichi (21.) und reagierte mehrmals glänzend gegen Leps (71.), Dracke (72.) und Ferchichi (81.). Bei Belkhirs Schuß (80.) stand ihm die Latte bei. Die zweite Halbzeit war ein gewaltiger Aufmarsch Richtung Pankows Strafraum, den Dehnert und Lehmann inszenierten. Sogar Verteidiger Rudwaleit rückte weit auf und wurde zum Mittelfeldspieler. Dagegen fehlten Wanski, Mba und Belkhir die Frische anderer Tage. Doch das Hauptproblem ist der Angriff. Einmal mehr fehlten Leps und Ferchichi in zahlreichen Szenen der erwartete Abschluß. Mit einem Lünsmann oder Wend hätte der BFC vielleicht schon dreimal so viel Tore wie bisher erzielt. Selbst in den goldenen Spätsommerwochen haperte es sichtbar im Torschuß. Wird der Makel nicht behoben, verschenkt der BFC noch viel seines Potentials.

BFC Dynamo:
Thomaschewski; Lehmann; Rudwaleit, Burckhardt; Wanski, Dehnert, Mba, Bensch (54. Dracke), Belkhir; Leps, Ferchichi
FSV Fortuna Pankow:
Lohse; Etmanski; Klemke, Stichert, Zavarko (88. Ewert); Gronwald, Bedau (88. Schulze), Muschke, Brösel; Lau, Wendel

Schiedsrichter:        Mehnert (Berlin)
Zuschauer:             407

Maxim Stöckigt, Fußballwoche, 23.09.2002