| Kindt beherrschte Suwary Ein letztlich gerechtes Remis, weil TeBe nach glänzendem Beginn auch körperlich etwas nachließ und der BFC Dynamo sich mit großem Einsatz Terrain zurückerkämpfte. Die Borussen gaben zunächst klar den Ton an. Sehr engagiert und aggressiv, laufstark und energisch übernahm TeBe die Kontrolle und setzte mit einem variablen Offensivspiel der Dynamo-Hintermannschaft gehörig zu. Überhaupt waren die Gäste in den direkten Zweikämpfen meist unterlegen, was auch BFC-Coach Jürgen Bogs nicht verborgen blieb: "Wir sind schlecht ins Spiel gekommen. TeBe war beweglicher und immer einen Tick schneller am Ball." Deshalb ging die frühe Borussen-Führung vollauf in Ordnung.
Der BFC strahlte bis auf Standardsituationen keine Gefährlichkeit aus. Dynamo brauchte eine knappe halbe Stunde, um die Partie in den Griff zu bekommen. Die Hohenschönhausener brachten mehr Druck hinter ihre Aktionen, insbesondere Rowicki hatte eine hohe Ballfrequenz und verteilte geschickt die Bälle. Die Folge: die Abwehr der Gastgeber wurde jetzt tiefer in die eigene Hälfte zurückgedrängt. In den größer gewordenen Räumen konnten Pelzer, Walle und Co. die Partie längst nicht mehr so souverän kontrollieren wie in der Anfangsphase und sahen sich vermehrt mit Defensiv-Arbeit konfrontiert. TeBe-Trainer Claudio Offenberg mißfiel in dieser Phase die "Passivität" seiner jungen Burschen.
Kurz vor der Halbzeit wurden die Offensivbemühungen des BFC mit dem Ausgleich belohnt. Nach der Pause versuchte Offenberg durch die Einwechslung von Leetz mehr Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen. Eine Maßnahme, die Wirkung zeigte: Beinahe über die gesamte zweite Halbzeit neutralisierten sich die Mittelfeldakteure. Die Konsequenz: Die Stürmer konnten nur selten in Szene gesetzt werden. Torreife Gelegenheiten blieben Mangelware. BFC-Torjäger Suwary arbeitete viel, stand aber im Schatten des bärenstarken Manndeckers Kindt. Beide Teams suchten die Entscheidung, produzierten allerdings auch viele Fehler.
Chancen auf mutmaßlichen "finalen" Treffer hatten beide Seiten: In der 73. Minute küsste ein Geschoss des gerade eingewechselten Müller den Pfosten des BFC-Gehäuses. Kurze Zeit später hatte Richter auf der Gegenseite einen Riesen (79.), als er frei vor dem aufmerksamen Joos sündigte. Ein Spiel mit zwei Siegern: Sowohl Jürgen Bogs als auch Claudio Offenberg freuten sich über einen Punkt, mit dem sie beide "gut leben können".
Berliner TC Borussia: Joos; Frank; Kindt, Kraljevic; Novacic, Walle, Pelzer, Manteufel (70. Müller), Ben-Hatira (46. Leetz); Jovanovic (81. Türkkan), Prill BFC Dynamo: Thomaschewski; Lenz; Höche, Schröder; Niespodziany (80. Petzold), Schmidhuber, Rowicki, Soyat (80. Leps), Vilk; Richter, Suwary
1:0 Ben-Hatira (10.) 1:1 Schmidhuber (41.)
Schiedsrichter: Fleske (Schönow) Zuschauer: 1.268
Lajos Metzel, Fußballwoche, 03.09.2001

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