| Pfosten - Latte - Ausgleich Wie im Pokal vor einer Woche legten die Gastgeber einen Blitzstart hin, mußten am Ende aber froh sein, wenigstens einen Punkt behalten zu haben. "Das Remis war hochverdient", gab Sachsen-Coach Frank Rohde nachher zu Protokoll, während sein Pendant Henry Häusler sagte: "Das Ergebnis geht in Ordnung, denn die fünf Spiele in den beiden letzten Wochen sind nicht spurlos an unserer jungen Mannschaft vorüber gegangen." Einer dürfte sich unter der Dusche mächtig geärgert haben. Gezen hatte seinem Trainer und dem FCB-Anhang einen netteren Sonnabend bescheren können, doch vergab er gleich drei Großchancen. Die klarste wenige Minuten vor dem Ausgleich, als er freistehend nach Querpaß des eingewechselten Salomo aus 14 Metern an Sejnas Kasten vorbeischoß (84.). Davor hatte bereits Hammermüller für Leipzig den Pfosten (78.) und vor dem Ausgleich Lucic den Querbalken des FCB-Gehäuses getroffen (85.). Rohde wurde schließlich für seinen Mut belohnt, Lindner aus dem Spiel zu nehmen und dafür mit Vatter einen weiteren Stürmer zu bringen.
Für Gelächter sorgte dabei der Stadionsprecher mit seinem Kommentar: "Der FC Sachsen hat seinen Libero aufgelöst." In der ersten Hälfte hatte sich der FCB nach der frühen Führung zurückgezogen, war zunächst aber gefährlicher als Leipzig. Maric und Lesch (mußte zur Pause mit einer Zerrung draußen bleiben) im FCB-Sturm bewegten sich gut, Krznaric versuchte immer wieder, beide in Szene zu setzen, doch kamen seine Anspiele oft zu ungenau. Erst nach einer halben Stunde kam Leipzig besser ins Spiel und hatte drei dicke Chancen durch Lindner, der Bartels Patzer nicht nutzen konnte (33.), Baum mit einem 20-Meter-Kracher (38.) und Förster, der per Kopf an Bartel scheiterte (41.). Und zehn Minuten nach dem Wechsel erkannte Schieri Seeger einen Treffer von Filipovic wegen vermeintlichem Foulspiel an Lenz nicht an. Mehr noch als das Remis freute Rohde, daß seine Truppe sich gegenüber dem unerfahrenen Schiedsrichter Seeger in dessen erster Regionalliga-Partie diszipliniert verhielt und ohne Platzverweis über die Runden kam. Rohde: "Vor einem halben Jahr hätten wir so ein Spiel mit acht Mann beendet."
FC Berlin: Bartel; Brestrich; Maek, Lenz; Höppner, Gezen, Gatti, Krznaric, Sapon (59. Salomo); Lesch (46. Dahlke), Maric FC Sachsen Leipzig: Sejna; Lindner (77. Vatter); Virag, Förster; Rietschel, Lucic, Gerloff, Baum, Hammermüller; Filipovic, Lischke (46. Eidtner)
1:0 Brestrich ( 2.) 1:1 Eidtner (87.)
Schiedsrichter: Seeger (Gera) Zuschauer: 574
Bernd Karkossa, Fußballwoche, 22.03.1999
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