| Maric beendete die Flaute Wie schon in der Hinrunde (1:0) kam der FC Berlin gegen die Erzgebirgler auch diesmal in der Schlußphase noch zum Sieg. Geraume Zeit war die Partie allerdings ein Spiegelbild der aktuellen Formkurven beider Teams. Obzwar sich die Tabellennachbarn vom Potential her nicht viel nehmen, war die Tendenz zuletzt höchst unterschiedlich. Der FCB hatte dreimal verloren und dabei noch nicht einmal ein Tor erzielt - Aue hingegen dreimal gewonnen. "Uns war doch lange die Verunsicherung anzumerken", mußte auch FCB-Trainer Henry Häusler feststellen, wie seine Mannen meist dem Ball und dem Gegner hinterherrannten. Denn die Gäste besaßen auf dem knüppelharten Holperboden ohne Zweifel die bessere Spielanlage, wobei im Mittelfeld vor allem der geschmeidige Tomoski und der emsige Skela für ein optisches Übergewicht sorgten.
Nur machten sie zu wenig daraus. Die beste Chance vergab Skela nach brillanter Vorarbeit von Tomoski halbherzig gegen den herausstürzenden Bartel (21.). Kurz zuvor hatte der FCB-Keeper schon bei Hasses Kopfball glänzend reagiert (19.). Bei dessen Freistoß aus fast 30 Metern (10.) hatte er allerdings ebenso einiges Glück wie später bei Skelas Direktschuß bald nach Wiederbeginn (54.). "Ich hatte eigentlich nicht das Gefühl, daß wir noch verlieren könnten", glaubte nicht nur Aues Coach Frank Lieberam, die spielerische Überlegenheit seines Teams würde irgendwann auch zahlenmäßig zu Buche schlagen. Doch daraus wurde nichts, weil den Gästen gegen die robuste Berliner Abwehr um den stellungs- und (meist) schlagsicheren Libero Lenz einfach der letzte Biß fehlte.
Das hielt den FCB im Rennen, obwohl nach vorne lange nicht viel lief. Von Krznaric war bis auf eine vergebene Chance (12.) bis zur Schlußminute wenig zu sehen, und auch von den Außenpositionen kam zunächst wenig. So mußten die beiden Spitzen zwangsläufig in der Luft hängen. Doch in der Schlußphase rächte sich Auer Leichtsinn (Zweigler), den die Berliner mit Mut (Höppner) und Torinstinkt (Maric) bestraften. Zuvor hatten die Hausherren bereits angedeutet, daß auch sie noch den Sieg anstrebten, wenn man an den schönen Konter über Aberkane und Brestrich denkt, den der fleißige Gatti mit beherztem Direktschuß, der Beuckert zur Parade zwang, abschloß (75.). Diese Warnung hatten die Gäste allerdings offenbar nicht für voll genommen.
FC Berlin: Bartel; Lenz; Kallnik, Majchrzak; Petzold (41. Dahlke), Gatti, Krznaric, Brestrich, Maek (68. Höppner); Maric, Gezen (68. Aberkane) FC Erzgebirge Aue: Beuckert; Tautenhahn; Zweigler, H. Schmidt; Thielemann, Skela, Barth, Tomoski, Hasse; Nowacki, Sadlo (65. Pagels)
1:0 Maric (82.) 2:0 Krznaric (90.)
Schiedsrichter: Heynemann (Magdeburg) Zuschauer: 444
Sascha Stolz, Fußballwoche, 01.02.1999
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