| Krznaric stach Block aus Die endgültige Entscheidung fiel zwar erst spät, doch am Verdienst des Sieges änderte das nichts. Zu überlegen waren die Hausherren, in spieltechnischer wie läuferischer Hinsicht - beides nahezu durchgängig. Der FCB hat sich mittlerweile zu einer der spielstärksten Mannschaften dieser Liga gemausert, das stellte er auch diesmal zum Leidwesen der in fast allen Belangen unterlegenen Babelsberger nachdrücklich unter Beweis. Zum Dreh- und Angelpunkt avancierte dabei einmal mehr Krznaric. Seit Wochen in bestechender Form, entschied er das Spielmacher-Duell gegen Block, der sich freilich nach langer Verletzungspause redlich bemühte, klar zu seinen Gunsten. An fast allen gefährlichen Szenen war er beteiligt, bereitete zwei Tore vor, ehe er dann mit seinem Freistoß selbst den - zudem noch höchst attraktiven - Schlußpunkt setzte.
Damit beendete er eine kurze Zitterphase, in die der FCB nach dem Anschlußtreffer geraten war. Doch selbst Gäste-Trainer Karsten Heine mußte zugeben, daß "ein Unentschieden wohl nicht verdient" gewesen wäre. Dazu war der Kontrahent an diesem Tage einfach zu stark. Von Beginn an rollte das Geschehen nahezu ununterbrochen Richtung Babelsberger Tor. Ohly vor und Petzold nach der Pause sorgten mit ihren Flankenläufen für Gefahr. "Nur vor dem Tor fehlte uns zunächst noch die Präzision", sah FCB-Trainer Henry Häusler als einzigen Makel. So brauchte es seine Zeit, bis Aberkane der optischen Überlegenheit auch zahlenmäßigen Ausdruck verlieh. Die Vorentscheidung deutete sich dann auch nach dem Wechsel mit Chancen für Maek (57.) und Aberkane (58.) frühzeitig an.
Und wäre der gerade eingewechselte Lesch nicht - abermals von Krznaric glänzend freigespielt - an Pletz gescheitert (67.), hätte das Verhängnis für die Gäste sogar noch einen schlimmeren Verlauf nehmen können. So aber witterten sie noch einmal Morgenluft, als der Gegner im Gefühl der eigenen Überlegenheit die Zügel etwas schleifen ließ. "Wir haben erst Mut beweisen, als schon alles gelaufen war", kritisierte Karsten Heine. Nun gab es endlich auch mal Entlastung für seine auf einer Linie operierende Dreier-Abwehr, die mit dem guten Pletz im Rücken das Geschehen zwar lange offen hielt, aber irgendwann einfach überfordert sein mußte. Im Spiel nach vorn gelang den Potsdamern allerdings auch danach wenig Zwingendes. So konnte man im Schlußspurt den Kontrahenten zwar noch einmal etwas verunsichern - aber letztlich nicht gefährden.
FC Berlin: Bartel; Lenz; Kallnik, Maek; Petzold, Gatti, Krznaric, Brestrich, Ohly (79. Dahlke); Gezen, Aberkane (64. Lesch) SV Babelsberg 03: Pletz; Steiner; Petsch, Meinecke; St. Schmidt, Bengs (53. Szumnarski), Block, Petrowsky, Kildanowicz
1:0 Aberkane (35.) 2:0 Gezen (61.) 2:1 Petrowsky (80.) 3:1 Krznaric (88.)
Schiedsrichter: Kokel (Kamenz) Zuschauer: 532
Sascha Stolz, Fußballwoche, 14.09.1998
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