23. Spieltag 1996/97: FC Berlin - FSV Velten 1990 1:1

Segura verhinderte die totale Blamage
Um ein Haar wäre der FCB zum "Lacher des Jahres" geworden. Das 1:1 gegen Schlußlicht Velten bezeichnete Ex-Meistertrainer Jürgen Bogs spontan "als unverdient". 180 Sekunden fehlten zur völligen Blamage: Da traf Seruga von der Strafraumgrenze an den Innenpfosten. Mit dem Ausgleich rechnete eigentlich keiner von den 433 Fans mehr. FCB-Coach Werner Voigt ließ kein gutes Haar an seinem Team: "Es war ein Glückstreffer. Wir werden Tacheles reden." So dicht stand Velten noch nie vorm ersten Saisonsieg. Nach dem 1:0-Knaller von Korsch (28.) wackelten die Berliner. Sie standen sich oftmals selbst im Weg, boten brotlose Kunst. Veltens erstes Tor in diesem Jahr warf den FCB total aus der Bahn. Voigt brummig: "Einige standen neben den Schuhen, sind ihren Gegenspielern nur hinterhergelaufen." Anders die Veltener. Jetzt, da sie fast abgestiegen sind, trumpften sie locker und spritzig auf. Goschin schoß sogar ein zweites Tor (48.), wurde aber von Schiri Bley zurückgepfiffen. Warum, das wird ein Geheimnis des Referees bleiben. Und selbst als Goschin mit Gelb-Rot vom Platz flog (89.), war für den FCB nichts mehr drin. Voigt sarkastisch: "Wir hätten noch 100 Jahren spielen können, ein zweites Tor hätten wir nicht geschossen."

FC Berlin:
Bartel; Brestrich; Reckmann, Maek; Kallnik, Gezen (46. Seruga), Göllnitz, Höppner, Dahlke; Lesch (77. Lau), R. Müller
FSV Velten 1990:
Wendorff; Kolbuch; Zock, Wagner; Falkenberg (46. Senger), Weichmann, Tolmatschew, Korsch, Schattschneider; Koslov, Goschin (88. Platzverweis)

0:1 Korsch             (28.)
1:1 Seruga             (86.)

Schiedsrichter:        Bley (Sehma)
Zuschauer:             433

Andreas Baingo, Berliner Kurier, 09.03.1997