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Lesch entzauberte die Dynamo-Abwehr Unübersehbar Dresdens
größere Feld- und Zeitanteile am Ball, die individuellen Vorteile von Kern, Gütschow, Lazic. Doch was die Dynamo-Routiniers daraus machten, war erbarmenswert. Kein Druck, kein Tempo, ohne Kampf, ohne Engagement spielten die
Gäste bedächtig in den Sommer. Wohl hatte Gütschow zwei Großchancen (23., 51.), da fand er in Bartel seinen Meister. Wohl war Kerns Libero-Spiel offensiv angelegt. Doch vermochte Lazic Dynamos Angriff keinen gefährlichen
Zuschnitt zu geben. Er ging folgerichtig als erster, Milde, Jörg Schmidt folgten, für weitere Abgänge hatte Schmuck keine Möglichkeit mehr.
Der von Coach Werner Voigt taktisch glänzend eingestellte FCB war da aus
anderem Holz geschnitzt: zweikampfstark, bissig, resolut in der Deckung, vom erfahrenen Brestrich organisiert, dabei ohne Hektik, diszipliniert. Und dann fuhr der FCB blitzschnell über S. Müller, Pronischew seine Konter,
entblößte drei-, viermal völlig Dresdens Abwehr. Zweimal hatten die in Timo Lesch (im Nachschuß auf Pronischews Geschoß) und bei Nr. 2 nach Musterpaß S. Müllers einen eiskalten Vollender. Das dritte Geschoß Leschs traf nur den
Pfosten (73.). Von einem Aufbäumen der Dresdner war nichts zu sehen, deren Fighterqualitäten schienen zum Auftakt unter den Teppich gekehrt. So geriet die FCB-Abwehr nie in Bedrängnis.
FC Berlin: Bartel; Brestrich; Kallnik, Maek; Göllnitz, Höppner, Reckmann, S. Müller, Dahlke; Pronischew (88. Lau), Lesch 1. FC Dynamo Dresden:
Köhler; Kern; Braun, Herrig; Jörg Schmidt (75. Jelen), Pasieka, Lazic (56. Jan Schmidt), Baum, Pavlin; Milde (75. Heidler), Gütschow
1:0 Lesch (15.) 2:0 Lesch (47.)
Schiedsrichter: Weber (Eisenach) Zuschauer: 2.300
Rolf Dietrich, Kicker, 05.08.1996

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