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Wehrmann mehr als Ersatz Den Stoff, aus dem die Sorgen
sind, bekam Rot-Weiß-Trainer Frank Engel in der letzten Woche aus der Abwehrzentrale geliefert. Die Langzeit-Verletzung von Stammlibero Kavaz wird in Erfurter Lager allgemein schon mit ironischem Lächeln quittiert. Der
zwischenzeitlich wieder auf seine alte Position zurückgekehrte Steffen Schmidt war nach seiner mit Rot honorierten Hand-Rettungstat bei den Hertha-Amateuren gesperrt. Bei der neuerlichen Umbesetzung vor die Wahl zwischen Nowak,
Schönberg und Wehrmann gestellt, entschied sich Engel für den sonstigen Mittelfeld-Regisseur, der ihn auch nicht enttäuschte. Wehrmann spielte in den kurzen Berliner Drangperioden einen konsequenten letzten Mann und betätigte
sich sonst als Dauer-Ankurbler in der gegnerischen Hälfte. Da auch die Manndecker Große (Pronischew) und Pfitzner (Franke) ihre Partner meist unter Kontrolle hatten, war von Berliner Angriffsgefahr kaum etwas zu spüren. Auf der
Gegenseite rissen die Stürmer des FC Rot-Weiß allerdings auch keine Bäume aus. So entschied die im zweiten Abschnitt spürbar von der Frühjahrsmüdigkeit überschattete Partie bereits der frühe Treffer Hebestreits, der aus fast 16
Metern per Kopf exakt in den Winkel traf.
FC Rot-Weiß Erfurt:
Kraus; Wehrmann; Pfitzner, Große; Rank, Roslakov, Tews, Novak, Schmidt; Markesic (77. Herz), Hebestreit (84. Schönberg) FC Berlin:
Bartel; Brestrich; Lätzsch (80. Laschkowski), Kallnik; Höppner (71. Petrowsky), Reckmann, Arndt (76. Lau), Dzajic, Dahlke; Franke, Pronischew
1:0 Hebestreit (6.)
Schiedsrichter: Schößling (Leipzig) Zuschauer: 1.150
Gerhard Weigel, Kicker, 22.04.1996

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