29. Spieltag 1995/96: FC Rot-Weiß Erfurt - FC Berlin 1:0

Wehrmann mehr als Ersatz
Den Stoff, aus dem die Sorgen sind, bekam Rot-Weiß-Trainer Frank Engel in der letzten Woche aus der Abwehrzentrale geliefert. Die Langzeit-Verletzung von Stammlibero Kavaz wird in Erfurter Lager allgemein schon mit ironischem Lächeln quittiert. Der zwischenzeitlich wieder auf seine alte Position zurückgekehrte Steffen Schmidt war nach seiner mit Rot honorierten Hand-Rettungstat bei den Hertha-Amateuren gesperrt. Bei der neuerlichen Umbesetzung vor die Wahl zwischen Nowak, Schönberg und Wehrmann gestellt, entschied sich Engel für den sonstigen Mittelfeld-Regisseur, der ihn auch nicht enttäuschte. Wehrmann spielte in den kurzen Berliner Drangperioden einen konsequenten letzten Mann und betätigte sich sonst als Dauer-Ankurbler in der gegnerischen Hälfte. Da auch die Manndecker Große (Pronischew) und Pfitzner (Franke) ihre Partner meist unter Kontrolle hatten, war von Berliner Angriffsgefahr kaum etwas zu spüren. Auf der Gegenseite rissen die Stürmer des FC Rot-Weiß allerdings auch keine Bäume aus. So entschied die im zweiten Abschnitt spürbar von der Frühjahrsmüdigkeit überschattete Partie bereits der frühe Treffer Hebestreits, der aus fast 16 Metern per Kopf exakt in den Winkel traf.

FC Rot-Weiß Erfurt:
Kraus; Wehrmann; Pfitzner, Große; Rank, Roslakov, Tews, Novak, Schmidt; Markesic (77. Herz), Hebestreit (84. Schönberg)
FC Berlin:
Bartel; Brestrich; Lätzsch (80. Laschkowski), Kallnik; Höppner (71. Petrowsky), Reckmann, Arndt (76. Lau), Dzajic, Dahlke; Franke, Pronischew

1:0 Hebestreit (6.)

Schiedsrichter: Schößling (Leipzig)
Zuschauer: 1.150


Gerhard Weigel, Kicker, 22.04.1996