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Sieg durch Brestrichs Flugkopfball Sicherlich war Prenzlau
taktisch gut beraten, sich sofort auf druckvolle Aktionen zu orientieren, um den Berliner Kontrahenten nicht nach Wunsch ins eigene Spiel kommen zu lassen. Dieses Konzept ging am Ende vom Ergebnis her zwar nicht auf, doch durch
Rogala und Maziarczyk besaß die Elf schon in den ersten Minuten gute Möglichkeiten zur Führung. Diese hätten den weiteren Verlauf mit zunehmender Überlegenheit der Gäste möglicherweise vorteilhaft beeinflussen können. Wie zu
erwarten und aus Sicht von Rot-Weiß zu befürchten, setzte sich der FCB nach diesen für ihn beängstigenden Situationen jedoch immer stärker in Szene, bewies die größere Kombinationssicherheit und hatte Spiel und Gegner bald
eindeutig im Griff. Sowohl Abdelhamid, der nur den Pfosten traf (32.), als auch Brestrich mit einem Kopfball knapp am Dreiangel vorbei (36.) zogen vorerst allerdings keinen zahlenmäßigen Nutzen daraus.
Wenn Rot-Weiß im
weiteren Spielverlauf und insbesondere in der Phase des Aufbäumens nach dem Rückstand kämpferisch wie läuferisch auch alles gab und unverdrossen den Gleichstand anstrebte, so waren die spielerischen Nachteile gegenüber dem
Sieger doch jederzeit unverkennbar. "Ein echtes Vorbereitungsspielgenügte eben nicht, um uns gegen einen so ausgewogenen Partner in die richtige Form zu bringen", urteilte Prenzlaus Trainer Hartmut Reichow
später mit dem Hinweis auf den absolut verdienten Berliner Erfolg. Darüber täuschten auch die drei Eckbälle in kurzer Zeitfolge nicht hinweg, mit denen in den letzten Minuten noch einmal Verwirrung im FCB-Strafraum gestiftet
wurde. Zwei Distanzschüsse von Persecke und Merkel wurden zudem von Schlußmann Dittrich glänzend pariert. Doch ebenso hatte Prenzlaus Torhüter Michalak mit Paraden bei einem Kopfball von Pronitschew (60.) sowie einem
Hinterhaltschuß von Zöphel (63.) maßgeblichen Anteil daran, daß die Niederlage letztendlich nicht noch höher ausfiel. Fazit aus Sicht der Berliner: Ein wichtiger Auswärtssieg, der im Kampf um einen Platz in der neuen
Regionalliga sicherlich das Selbstvertrauen stärkt.
FSV Rot-Weiß Prenzlau:
Michalak; Goszka; Rieh, Tauhardt; Maziarczyk, Berthel, Matzke (60. Markel [G]), Kischel (79. Ernst), Persecke; Kesy [G], Rogala FC Berlin: Dittrich; Brestrich; Jesse [G]; Reckmann; Franke, Oesker, Schröder, Zöphel, Müller; Pronitschew [G], Abdelhamid
0:1 Brestrich (56.)
Schiedsrichter: Matschulla (Saßnitz)
Zuschauer: 175
Burkhard Müller, Fußballwoche, 07.02.1994

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