32. Spieltag 1992/93: FC Berlin - FSV PCK Schwedt 6:3

Rehbein spielte glänzend auf
Seine wohl letzte Chance auf den zweiten Tabellenplatz verspielte der FSV Schwedt mit einer vor allem in der ersten Halbzeit indiskutablen Leistung. Wer gedacht hatte, die Gäste würden bei nur zwei Punkten Rückstand auf Eisenhüttenstadt und dem Wissen, daß "Hütte" am letzten Spieltag noch in Schwedt antreten muß, auf volle Offensive setzen und alles riskieren, sah sich arg getäuscht, Stattdessen spielte der FCB bei hochsommerlichen Temperaturen einen guten Ball, wirkte ehrgeizig, spielte im Mittelfeld vor allem mit Antreiber und Regisseur Rehbein glänzend auf, wobei der frühere Kölner durch seine beiden Treffer auch noch in den Kampf um die Torschützenkrone eingreifen kann. Die Tore waren durchweg schön herausgespielt, die Chancen effektiv genutzt; lediglich Rehbein mit zwei Schüssen (19.,41.), die Jaschob abwehren konnte und Nicol mit einem Kopfball aus drei Metern über den Balken (42.) trafen in den ersten 45 Minuten nicht das Tor. Das gleiche Bild auch zu Beginn der zweiten Halbzeit: der FCB stürmte munter weiter, und die Gäste ergaben sich fast willenlos in ihr Schicksal.

Erst nach dem 5:0 zeigte der Gastgeber fast schon gewohnte Abwehrschwächen und gestattete den Gästen so noch eine Resultatsverbesserung. Schade vor allem für Marco Lange, den Trainer Bogs als Geste für Oster einwechselte und der dann in den letzten zwölf Minuten noch zwei Gegentreffer kassieren mußte, die jedoch nicht er, sondern seine in Gedanken schon in der Kabine befindlichen Vorderleute zu verantworten hatten. Dies soll die insgesamt gute Vorstellung der Berliner nicht schmälern, die durch diesen Sieg selbst wieder leichte theoretische Chancen auf Platz 2 und damit Teilnahme an der Deutschen Amateurmeisterschaft haben. Den Schwedtern merkte man an, daß sie nicht unbedingt auf diesen Wettbewerb spekulieren und nach der heutigen Vorstellung sich wohl ganz auf die Planung für die neue Saison vorbereiten können. Trainer Jürgen Bogs (FC Berlin): "Eine ansprechende Leistung von uns mit einem verdienten Sieg. Zu bemängeln eigentlich nur, daß wir sechs Tore schießen müssen, um zu gewinnen." Trainer Jürgen Großheim (FSV Schwedt): "Eine deprimierende Niederlage; wir waren in allen Belangen unterlegen. In der zweiten Halbzeit gelang uns die Schadensbegrenzung, aber das Berliner Mittelfeld war nicht zu neutralisieren."

FC Berlin:
Oster (78. Lange); Brestrich Zöphel, Reckmann; Richert, Nikol, Rehbein, Rambow, Thiel; Jopek, Pronitchew (75. Franke)
FSV PCK Schwedt:
Jaschob; Woyde; Bartheft, Stabrey; Günther, Schnürer, Natter (72. Klawitter), Mujakovic, Jaz (46. Rieh); Jerkovic, Weißkopf

1:0 Jopek              ( 5.)
2:0 Nikol              (13.)
3:0 Rehbein            (23., Foulstrafstoß)
4:0 Jopek              (47.)
5:0 Pronitchew         (63.)
5:1 Woyde              (66., Foulstrafstoß)
6:1 Rehbein            (74.)
6:2 Weißkopf           (87.)
6:3 Rieh               (89.)

Schiedsrichter:        Hyllus (Wismar)
Zuschauer:             118

Sven Gusko, Fußballwoche, 03.05.1993