29. Spieltag 1992/93: Greifswalder SC - FC Berlin 1:2

Ralf Rambow schlug wieder zu
Die Berliner reisten doch mit etwas gemischten Gefühlen am Greifswalder Bodden an, nur zu deutlich erinnerte man sich an die 3:4-Heimniederlage in der Hinrunde gegen die Ehrke-Elf. Daß man nicht unfreiwillig baden ging, verdankten die Hauptstädter dann dem zweifachen Torschützen Rambow, der seinem Namen alle Ehre machte, allein für den Doppelpunkt gewinn verantwortlich zeichnete. Dem Gastgeber lag noch die vorsonntägliche Partie gegen die Reinickendorfer Füchse im Magen, die man zwar knapp mit 1:0 gewann, jedoch von der spielerischen Linie her völlig enttäuschte. Man wollte sich gegen den Favoriten rehabilitieren, ging engagiert zu Werke, ohne jedoch viel zustande zu bringen. So verlief die erste Hälfte ohne jegliche Höhepunkte - allerdings vor beiden Toren. Lediglich ein Kopfball von Bajdalski stiftete etwas Unruhe im FCB-Strafraum, doch Oster zeigte sich am Ostermontag auf dem Posten. Nach der Pause gingen beide Vertretungen zügiger zu Werke, man drängte auf eine Entscheidung.

Doch die ließ auf sich warten, denn schon zwei Minuten nach der Berliner Führung egalisierte diese. Jetzt war es ein ansehnliches Spiel, der Kampf wogte zwischen den beiden Strafräumen hin und her. Gerade in der Phase, als die Greifswalder zum Sturm auf das Oster-Gehäuse bliesen, schlug erneut Rambow zu. Gerade hatte der Berliner Schlußmann einen Murawski-Schuß, der ihm durch die Beine glitt, noch packen können, da fiel auf der anderen Seite das 1:2. Nervös machte das den Gastgeber nicht, umso mehr jedoch FCB-Trainer Jürgen Bogs, der einen Ball im Aus sah, Schiedsrichter Böhm jedoch auf Spielfortsetzung erkannte. Die anschließende Diskussion mit dem Referee endete für den Coach mit einem Platzverweis. Seine Spieler jedoch möbelte die Führung auf, die jetzt bei Kontern soviel Raum hatten, daß man dem Gastgeber gut und gerne noch drei, vier Treffer hätte "einschenken" können. Doch das leidige Problem der mangelnden Chancenverwertung offenbarte sich erneut. Vor allem bei Jopek, Rehbein und Richert.

Greifswalder SC:
Hrdina; Wriedt; Töllner, Bertram, Ostrowski; Bajdalski, Klein, Murawski (80. Kellotat), Jung; Strehlow, Steinfurth (75. Gerth)
FC Berlin:
Oster; Brestrich; Starp, Zöphel; Jesse, Rehbein, Nikol, Schröder, Rambow; Pronischew (62. Richert), Jopek (89. Oesker)

0:1 Rambow             (58.)
1:1 Bertram            (60.)
1:2 Rambow             (74.)

Schiedsrichter:        Böhm (Stahnsdorf)
Zuschauer:             650

Lutz Hoffmann, Fußballwoche, 13.04.1992