| Beim FCB stimmte Einstellung nicht - Zwickau jubelte zu früh / Weil Wolfsburg gewann, nützt der Sieg in Berlin nichts mehr Das Zwickauer 2:1 zerstörte die Aufstiegsträume des FC Berlin. Aber auch der Sieger hat nur noch theoretische Chancen. Doch das erfuhren die Zwickauer erst später. Denn das Spiel Union gegen Wolfsburg (1:2) wurde zeitversetzt angepfiffen. So war der FSV-Jubel in der 81. Minute riesig. Hoffmann hatte eine Eingabe herrlich mit der Brust mitgenommen und sie zum 2:1 in die linke Ecke geschlenzt. Zwickaus Trainer Gerhard Schädlich gab zu: "Mit diesem Sieg hätte ich nicht mehr gerechnet." Kein Wunder! Denn Zwickau dominierte das Spiel 90 Minuten lang, doch der FCB führte. 54. Minute: FSV-Torwart Neumann unterschätzt eine Jesse-Flanke, die sich an die Latte senkt. Fügner ist zur Stelle, wird von Neumann niedergerissen.
Schädlich: "Ein berechtigter Elfmeter." Rambow verwandelt in die linke Ecke - 1:0. Nun vergab der FCB leichtfertig gute Konterchancen. Trainer Jürgen Bogs sauer: "Die Einstellung bei Rambow, Backasch Reckmann und Tolkmitt stimmte nicht." Einige Berliner spielen offenbar lieber in der Oberliga, als mit dem FCB in der 2. Liga. Dazu FCB-Rambow: "Totaler Quatsch." Doch Trainer Bogs gibt zu: "Das ist sicherlich richtig." Zwickau kam gegen eine schwache FCB-Abwehr jedenfalls leicht zum Sieg. Das 1:1 war typisch: Über fünf Stationen lief der Ball im Strafraum, ehe Schneider aus vier Metern unbedrängt einköpfte (78.).
FC Berlin: Nofz; Brestrich; Lenz, Reckmann; Backasch, Fügner (74. Manke), Rehbein, Rambow, Jesse, Tolkmitt, Zöphel FSV Zwickau: Neumann; Tipold; Leonhardt, Reichelt; Heineccius (57. Romanowsky), Wagner, Tautenhahn, Hermel; Schneider, Bertalan (61. Weiß), Hoffmann
1:0 Rambow (54., Foulstrafstoß) 1:1 Schneider (78.) 1:2 Hoffmann (81.)
Schiedsrichter: Malbranc (Hamburg) Zuschauer: 2.737
Eik Galley, Neue Fußballwoche, 08.06.1992

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