11. Spieltag 1989/90: 1. FC Lok Leipzig - BFC Dynamo 1:2

Andreas Thom wieder Schütze vom Dienst
Der Verlierer ist raus aus dem Titelgeschäft! So hart standen die Dinge vor dem Match, das einst wie elektrisierend auf die Massen wirkte, im Raum. Kein Wunder, daß es die Berliner in Probstheida angesichts der beiden Vorjahresniederlagen (0:2, 2:4) gegen die Messestädter vorsichtig angehen ließen. Unterkühlt, risikolos in der Abwehr, ohne spielerischen Zauber - damit lagen sie am Ende goldrichtig. Außerdem rannte sie das Glück auch noch um, denn was die Leipziger nicht nur an eigenen Chancen (Marschall, Hobsch, Halata, Marx) vergaben, sondern auch an Abwehrfehlern produzierten, konnte der BFC einfach nicht ungestraft lassen.

Trainer Helmut Jäschke sprach aus, was alle dachten: "Wir sind froh über den ersten Auswärtssieg und hoffen, daß die Unsicherheiten jetzt aus der Mannschaft heraus sind." Den Gegner zu schocken, wenn er selbst am Zuge war, darauf verstanden sich die Gäste. Bredows Lattenkopfball (42.) beantwortete Thom im Konter mit der Führung. Und als Marx (86.) für heillose Verwirrung im BFC-Strafraum gesorgt hatte, nutzte erneut Thom nach einem anfängerhaften Querschläger von Kracht die Chance zum Siegestor. 120 Sekunden vor Ultimo, psychologisch zur besten Zeit! "Was nutzten uns optische Vorteile. Tore zählen nun einmal", machte Lok-Trainer Thomale aus seinem Herzen keine Mördergrube.

1. FC Lok Leipzig:
Müller; Lindner; Kreer, Edmond; Marx, Bredow, Kracht, Liebers (65. Rische); Halata, Marschall, Hobsch (75. Parnow)
BFC Dynamo:
Kosche; Reich; Herzog, Zöphel, Ksienzyk; Küttner, Ernst (72. Boer), Bonan, Schulz; Doll, Thom

0:1 Thom               (43.)
1:1 Marschall          (76.)
1:2 Thom               (88.)

Schiedsrichter:        Kirschen (Frankfurt/Oder)
Zuschauer:             4.100

Günter Simon, Berliner Zeitung, 20.11.1989