| gegen Kopf kopflos Bei Kopfbällen darf man nicht kopflos reagieren. Diese schmerzliche Erkenntnis mußten die Brandenburger wieder einmal machen, als sie sich zumindest schon im Einen-Punkt-Hafen befanden. Denn wenn der für seine Kopfballstärke bekannte Bernd Schulz sich nach einem Freistoß von Fügner förmlich die freie Stelle aussuchen kann, klingelt es eben. Der Kraftaufwand und auch das spielerische Vermögen der Stahlwerker blieben unbelohnt. Sie hatten dem Meister den Fight angeboten, erspielten sich sogar die Mehrzahl der Torschußmöglichkeiten, scheiterten jedoch an Rudwaleits Reflexen (gegen Janotta) und Sicherheit sowie auch an der eigenen Unruhe vor dem Gehäuse. Sein Kollege Jürgen Bogs überbetonte den Sieg dann auch nicht, "weil ein Leistungsgefälle unübersehbar war". Zwar nicht unmittelbar in der Abwehr, obwohl manche "Kerze" auch nicht gerade spielerische Sicherheit verriet, schon mehr im Mittelfeld, weil Fügner und Küttner kaum für Belebung und Ideen sorgten, Ernst wie immer in letzter Zeit Abspiel-Wellentäler durchschritt. Mal gekonnt, überraschend, dann anfängerhaft in die Beine oder ins Aus. Nur gut für den BFC, daß Thom und Doll den Zuschauern mit ihren Antritten und Kombinationen den Schweiß auf die Stirn trieben.
BSG Stahl Brandenburg: Zimmer; Ringk; I. Pfahl (65. J. Pfahl), Pahlke, Demuth; Gumtz, Janotta, U. Schulz (82. Lange), Zschiedrich; Voß, Jeske BFC Dynamo: Rudwaleit; Rohde (76. Backs); B. Schulz, Reich, Ksienzyk; Küttner, Ernst, Fügner; Doll, Thom, Anders (63. Albrecht)
0:1 Doll (20.) 1:1 Voß (69.) 1:2 B. Schulz (78.)
Schiedsrichter: Supp (Meiningen) Zuschauer: 9.500
Jürgen Nöldner, Neue Fußballwoche, 25.04.1989

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