10. Spieltag 1986/87: 1. FC Magdeburg - BFC Dynamo 1:3

Aus Konterangriffen war mehr zu machen
Der Meister, beweglicher, variabler in der Spielanlage, dazu explosiver, spritziger und wuchtiger im Umkehrspiel, erarbeitete sich nicht nur die größere Anzahl von Chancen, er wußte davon auch ein knappes Viertel zu nutzen. Bemerkenswert das 1:0 durch Pastor, "der Dolls Eingabe geschickt mitnahm, sich gegen Cebulla, Stahmann zu behaupten wußte und entschlossen verwandelte". So BFC-Trainerassistent Joachim Hall, der in der ersten Hälfte im Abschluß dennoch Reserven entdeckte. Keine Frage, mit mehr Übersicht (Backs, Doll), mit größerer Entschlossenheit und weniger Schnörkeln (Thom) hätte aus den zwingend und verheißungsvoll herausgespielten Konterzügen mehr Kapital geschlagen werden müssen. Die Gastgeber, die anfangs im Mittelfeld zu lange und zu wenig ohne Ball agierten (Bonan, Kirchner), besaßen zwar weniger, aber dafür um so klarere Möglichkeiten; vornweg durch Halata. Nach Wuckels 22-Meter-Aufsetzer, den Rudwaleit nicht festhalten konnte, wuchtete er jedoch den Ball aus fünf Metern (!) in die Wolken (32.). Windelband wiederum nutzte das Zögern von Rudwaleit nicht resolut genug (84.). Anstatt sofort zu handeln, ließ er den Ball an sich vorbei und damit in einen schlechteren Winkel "laufen", traf dann nur das Außennetz.

1. FC Magdeburg:
Heyne; Stahmann; Schößler, Cebulla (75. Windelband), Siersleben; Döbbelin, Kirchner, Bonan (60. Steinbach); Halata, Wuckel, Losert
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Rohde; Ksienzyk, Reich, Fügner; Backs (88. Trieloff), B. Schulz, M. Schulz, Thom; Pastor, Doll (77. Köller)

0:1 Pastor             (12.)
1:1 Cebulla            (66.)
1:2 Backs              (70.)
1:3 Backs              (87.)

Schiedsrichter:        Supp (Meiningen)
Zuschauer:             18.000


Klaus Thiemann, Neue Fußballwoche, 18.11.1986