01. Spieltag 1985/86: BFC Dynamo - 1. FC Union Berlin 2:1

Neuling war im Mittelfeld mobil
Union war im Stadion der Weltjugend drauf und dran, dem Titelverteidiger BFC Dynamo einen Punkt zu nehmen. Vor dem Spiel sprach Union-Trainer Karl Schäffner von einer "Ohrfeige", die seine Elf bekommen könnte. Doch die wurde es mit dem 1:2 keinesfalls. Im Gegenteil. Das schnelle Führungstor des BFC machte Union keineswegs kopflos. Der Ball blieb überlegt in den eigenen Reihen, mit weiträumigem und variablem Spielaufbau wurden mehrfach erfolgversprechende Angriffe inszeniert. Der Aufsteiger hatte vor der Pause die stärkere Mittelfeldreihe. Seier und Sträßer stellten mit enormem Laufpensum und ihrem Durchsetzungvermögen die Gegenspieler vor Probleme.

Nach dem Seitenwechsel steigerte sich der Meister , fand er besser zu seinem Rhythmus. Mit der Einwechslung von Trieloff kamen aus dem Mittelfeld mehr Impulse, wurden die Angriffe druckvoller. Der Ortsrivale konnte das Tempo der ersten 45 Minuten nicht mehr voll durchstehen. Ernst und Pastor vergaben Möglichkeiten, den Sieg noch auszubauen. Schäffner hoffte auf eine ansprechende Leistung seiner Mannschaft, "um zu wissen, wo wir stehen". Nun dürfte er es wissen und den kommenden Begegnungen zuversichtlicher entgegensehen können.

BFC Dynamo:
Rudwaleit; Rohde; Ksienzyk, Ullrich, Rath; Grether (76. Küttner), Terletzki (53. Trieloff), Schulz; Pastor, Ernst, Thom
1. FC Union Berlin:
Matthies; Weniger; Probst, Koenen, Reinhold; Enzmann (76. Klotz), Seier, Treppschuh; Hovest, Sträßer, Borchardt (78. Unglaube)

1:0 Pastor           ( 2.)
1:1 Hovest           ( 8.)
2:1 Ernst            (54.)

Schiedsrichter:      Ziller (Königsbrück)
Zuschauer:           30.000

Max Schlosser, Neues Deutschland, 19.08.1985