07. Spieltag 1982/83: BFC Dynamo - 1. FC Magdeburg 3:2

Magdeburger Elf verschlief beim Meister die ersten 45 Minuten / Schnelle Entscheidung / BFC Dynamo in der ersten Hälfte klar überlegen
Mit dem Meister und dem 1. FC Magdeburg spielten im Jahn-Sportpark zwei Mannschaften, die man beide zu den Titelbewerbern zählen muß. Der Meister gewann die erste Halbzeit 3:0, die Magdeburger entschieden die zweite Hälfte mit 2:0 für sich. Anders ausgedrückt: Der gast verschlief die ersten 45 Minuten völlig. Er hatte zwar einen ordentlichen 15-Minuten-Start, fand dann aber bis zum Pausenpfiff zu keinen Aktionen mehr, die man von einem Titelaspiranten erwarten muß. Im zweiten Teil des Spiels stellte sich Magdeburgs Elf dann so vor, wie man es eigentlich von dieser Mannschaft 90 Minuten lang verlangen müßte. War die Elf etwa zuvor nicht richtig eingestellt? Trainer Klaus Creul verneinte die Frage, sprach von der starken Gegenwehr des Platzbesitzers und davon, daß ein "Nebenbeispielen beim Meister" kein taugliches Rezept sein kann, um ihn zu gefährden.

Schade, daß die Magdeburger zu spät daran dachten, wie sie dem Meister beikommen könnten. Dann wäre es vielleicht sogar ein Spiel geworden, das man für unsere gegenwärtige Oberliga-Verhältnisse mit einem positiven Attribut belegen könnte. Es hätte besser sein können, wenn der Gast sein Spiel 90 Minuten lang vorgezeigt hätte. Die ersten Tormöglichkeiten hatten die Gäste. Halata und Streich scheiterten jedoch am reaktionsschnellen Rudwaleit (7.). Dann aber nahm der BFC das Heft in die Hand. Er spielte beweglicher, seine Aktionen waren präziser. Vor allem hatten die Berliner mit dem wiederum überzeugenden Rohde im Mittelfeld deutliche Vorteile. Ohne den erkrankten Pommerenke fehlte es den Gästen bis zur Pause an Konstruktivität. Da im Angriff auch Streich gegen Troppa einen schweren Stand hatte und im Tor Heine recht unsicher wirkte, schien mit dem 3:0 zur Halbzeit schon alles entschieden.

Es hätten bis zu diesem Zeitpunkt noch mehr Treffer sein können, denn Möglichkeiten hatte die Dynamo-Elf genug (Netz, Sträßer). Nach dem Seitenwechsel kamen die Magdeburger besser ins Spiel, ließen sich nicht mehr wie zuvor in der eigenen Hälfte binden. Vor allem durch die Einwechslung von Wittke ins Mittelfeld - Halata ging dafür in den Angriff - wurden die Aktionen torgefährlicher. Dennoch hatten die Gastgeber auch im zweiten Abschnitt weitere Chancen, doch Noack (61.) allein vor Heyne sowie Riediger (82.) und Sträßer (84.) konnten die guten Positionen nicht zu weiteren Toren nutzen. Nach dem 1:3 durch Stahmann fiel 90 Sekunden vor dem Abpfiff durch Streich noch der Anschlußtreffer für den 1. FCM, doch eine Wende konnten die Magdeburger nicht mehr herbeiführen. In einigen Situationen deutete Auswahlstürmer Streich seine Gefährlichkeit an.

BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Noack, Troppa, Ullrich; Terletzki (75. Schlegel), Rohde, Backs (70. Ernst); Riediger, Sträßer, Netz
1. FC Magdeburg:
Heine; Stahmann; Schößler, Mewes, Decker; Siersleben (86. Cramer), Halata, Steinbach; Cebulla (46. Wittke), Streich, Windelband

1:0 Rohde              (17.)
2:0 Riediger           (19.)
3:0 Ullrich            (44., Foulstrafstoß)
3:1 Stahmann           (60.)
3:2 Streich            (89.)

Schiedsrichter:        Scheurell (Wusterhausen)
Zuschauer:             18.500

Eckhard Galley / Max Schlosser, Neues Deutschland, 04.10.1982