11. Spieltag 1981/82: BFC Dynamo - FC Carl Zeiss Jena 3:1

Der Titelverteidiger mit mehr Angriffsdruck / Rainer Ernst war beim BFC Dynamo zweifacher Torschütze
Jenas Trainer Hans Meyer wurde vor Spielbeginn gefragt, ob er im Vergleich zwischen Meister und Vizemeister eine gutklassige Partie erwarte. Seine Antwort: Wenn sich zwei Mannschaften so gut kennen wie der BFC und Jena und es um so viel geht, ist selten ein für die Zuschauer attraktives Spiel zu erwarten. Nach den 90 Minuten aber konnten er und auch BFC-Trainer Jürgen Bogs mit Befriedigung feststellen, daß den 15.000 doch ein gutklassiges Spiel geboten worden war. Daran hatten beide Vertretungen gleichermaßen Anteil. Das anfängliche Abtasten dauerte nur zehn Minuten. Danach suchten beide Mannschaften zielstrebig den Erfolg. Die Torsteher hatten so manche Prüfung zu bestehen. Um so mehr haderten sie mit sich selbst, als ihnen beim Jenaer Ausgleich zum 1:1 (Rudwaleit) und beim 2:1 für den BFC vor der Pause (Grapenthin) gravierende Fehler unterliefen.

Der Sieg des BFC war verdient. Er erzielte mehr Wirkung als die Gäste, wirkte schon aus den hinteren Reihen drangvoller. Ullrich, Terletzki und der 19jährige Ernst schufen in der Jenaer Abwehr oft Gefahr. Ernst, dessen Einsatz nach seiner Verletzung bis zuletzt fraglich war, machte dem Trainer mit seiner couragierten Spielweise Freude, hatte mit zwei Toren besonderen Anteil am BFC-Sieg. Grapenthin hatte insgesamt mehr zu tun als Rudwaleit, konnte sich mit großen Paraden auszeichnen, als ihn Netz (18.) und Terletzki (52.) prüften. Aber auch die Gäste zeigten bei ihren Konterzügen sehenswerte Aktionen, waren in Tornähe aber nicht entschlossen genug.

BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Ullrich, Troppa, Schlegel; Backs, Ernst (72. Helms), Terletzki; Riediger, Sträßer, Netz
FC Carl Zeiss Jena:
Grapenthin; Oevermann; Hoppe, Weise, Schilling; Meixner, Kurbjuweit, Raab; Trocha (60. Kulb), Bielau, Vogel (69. Steinborn)

1:0 Ernst              (32.)
1:1 Trocha             (33.)
2:1 Terletzki          (41.)
3:1 Ernst              (59.)

Schiedsrichter:        Henning (Rostock)
Zuschauer:             15.000

Max Schlosser, Neues Deutschland, 30.11.1981