10. Spieltag 1981/82: 1. FC Magdeburg - BFC Dynamo 2:1

Schnelle Führung konnte nicht behauptet werden / Berliner Dynamo-Elf gefiel in Magdeburg trotz Niederlage
Zum siebentenmal stand der Magdeburger Angreifer Joachim Streich BFC-Torwart Bodo Rudwaleit in einem Punktspiel gegenüber. Fünfmal war in diesem Duell der Stürmer erfolgreich, und dreimal schoß Streich dabei ein Tor, da seiner Elf Punkte einbrachte. Sein Sonnabend-Siegtreffer in dem farbigen, angriffsbetonten Spiel brachte den siebenten Wechsel an der Spitze, die nun die Magdeburger in dieser Saison zum zweitenmal einnehmen. Wie kommentierte der Berliner Torwart den entscheidenden Treffer Streichs? "Hoffmann schoß von links scharf und mit Effet. Der Ball wurde immer länger, wie wir sagen. Ich hätte ihn fausten sollen oder zur Ecke lenken müssen. Da ich es nicht tat, sehe ich diesen Treffer als meinen Fehler an."

Rudwaleit, mit Streich zusammen nun in der Auswahl, sieht die Vorzüge des Magdeburgers in dessen Unberechenbarkeit. Trainer Jürgen Bogs resümierte zum Schluß: "Unsere zahlreichen Chancen haben wir ungenügend genutzt. Die Magdeburger dagegen zeigten sich kaltblütig genug, zwei individuelle Fehler in spielentscheidende Tore zu verwandeln." Insgesamt war die faire Partie von gutem spielerischen Niveau geprägt. Wenn am Schluß der Gastgeber den Sieg davontrug, dann wohl vor allem, weil er das Glück auf seiner Seite hatte. Denn es bestand Chancenausgeglichenheit und für beide Vertretungen die Möglichkeit zu höherer Trefferausbeute. In großer Manier bereinigten jedoch beide Schlußmänner zahlreiche brenzlige Situationen. Der BFC ging bereits nach einer Viertelstunde in Führung, nachdem er vorher Heyne großen Einsatz abverlangte.

Sein variables, angriffsschnelles Spiel konnte er jedoch nach dem Seitenwechsel nicht ganz durchstehen. Durch Pommerenkes Steigerung erreichten die Magdeburger ein Übergewicht im Mittelfeld. Die Berliner dagegen ereilte nach einer halben Stunde ein Handikap. Der bis dahin dynamisch agierende Ernst mußte mit einer Verletzung am linken Sprunggelenk ausscheiden. Götz konnte noch nicht voll überzeugen, und auch von Riediger hatte Trainer Bogs mehr erwartet. In der letzten Viertelstunde kam der BFC noch einmal stark auf und hatte durch Netz (86., 89.) durchaus noch Ausgleichsmöglichkeiten, die aber Heyne ebenfalls vereitelte. Kapitän Frank Terletzki meinte sachlich: "Die Niederlage wirft uns nicht um. Mit ganzem Einsatz werden wir weiter um die Meisterschaft kämpfen."

1. FC Magdeburg:
Heyne; Stahmann; Raugust, Mewes (88. Siersleben), Cramer; Wittke, Pommerenke, Steinbach; Halata, Streich, Hoffmann
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Ullrich, Troppa, Schlegel; Terletzki, Ernst (30. Götz), Backs; Riediger, Sträßer, Netz

0:1 Netz               (15.)
1:1 Mewes              (46.)
2:1 Streich            (69.)

Schiedsrichter:        Prokop (Erfurt)
Zuschauer:             17.500

Reinhard Bauerschmidt, Neues Deutschland, 16.11.1981