22. Spieltag 1980/81: FC Hansa Rostock - BFC Dynamo 4:4

Acht Tore und eine tolle Aufholjagd des Meisters / Im Ostseestadion erreichte der BFC noch ein 4:4
Der BFC Dynamo hatte die Aufgabe an der Ostseeküste nach den Worten seines Trainers Jürgen Bogs keineswegs auf die leichte Schulter genommen. Die Heimstärke der Rostocker war bekannt. Noch sind die Hanseaten zu Hause ungeschlagen. Die 30.000 Zuschauer erwarteten ein großes Spiel ihrer Elf gegen den Meister. Sie wurden nicht enttäuscht, denn beide Vertretungen sorgten für einen erstklassigen Fußballnachmittag, der mit einem gerechten Unentschieden endete. Daß die erneut Meisterkurs ansteuernden Hauptstädter schließlich den Rostocker Heimnimbus auch nicht zerstören konnten, war der Tatsache zuzuschreiben, daß sie die erste Halbzeit zu harmlos angingen und die gegnerische Abwehr zuwenig unter Druck setzten.

Erst als Jarohs in der 28. Minute freistehend einen Freistoß von Uteß aufnahm und ihn entschlossen ins lange Eck schoß, wurde der BFC gefährlicher und gewann vor allem in der zweiten Halbzeit an spielerischer Linie. Um so überraschender war deshalb die 2:0-Führung in der 54. Minute, als Adam aus vollem Lauf Rudwaleit keine Chance ließ. Aber noch im allgemeinen Rostocker Freudentaumel verkürzte Netz per Kopf nach einer Flanke von Artur Ullrich. Sehenswerte Torraumszenen auf beiden Seiten wechselten einander ab. Als Rudwaleit dann einen Flankenball von Adam nur mit den Fingerspitzen berühren konnte, war Pügge zur Stelle und verwandelte zum 3:1. Nur wenige hielten den Vorsprung für ausreichend, denn der BFC begann erst jetzt alle Register seines Könnens zu ziehen und setzte die Hansa-Abwehr unter Druck. In dieser Situation machten die Rostocker Fehler, so daß weitere BFC-Tore nur eine Frage der Zeit waren.

FC Hansa Rostock:
Schneider; Wollschläger; Adam, Uteß, Alms; Littmann, Schulz, Schlünz; Pügge, Jarohs, Radtke
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Artur Ullrich, Schlegel, Troppa; Terletzki, Ernst (60. Noack), Jüngling, Sträßer; Riediger, Netz

1:0 Jarohs             (28.)
2:0 Adam               (54.)
2:1 Netz               (56.)
3:1 Pügge              (65.)
3:2 Sträßer            (76.)
4:2 Uteß               (79.)
4:3 Troppa             (83.)
4:4 Sträßer            (86.)

Schiedsrichter:        Peschel (Radebeul)
Zuschauer:             30.000

Hans Jordan, Neues Deutschland, 27.04.1981