13. Spieltag 1980/81: FC Carl Zeiss Jena - BFC Dynamo 2:2

Auch im neunten Spiel in Folge ohne Niederlage / Taktisch kluges und imponierendes Dynamo-Abwehrspiel
Wolf-Rüdiger Netz - "ich ahnte die Flanke von Frank Terletzki, warf mich einfach in die Eingabe" - sicherte dem Titelverteidiger in letzter Minute das 2:2 und damit eine gute Ausgangsposition für die zweite Halbserie. BFC-Trainer Jürgen Bogs konnte nach den 90 Minuten feststellen: "Die Mannschaft setzte mit großer Disziplin und hoher Moral die taktische Marschroute um. Nach dem 1:2-Rückstand spielten wir mit vollstem Risiko und wurden dafür belohnt. Wir blieben damit in Front und im neunten Spiel in Folge ungeschlagen (15:3 Punkte). Auf dieser Basis läßt es sich im Frühjahr aufbauen." Jenas Trainer Hans Meyer: "Gegen die beeindruckende Abwehrleistung des Meisters fanden wir lange Zeit nicht das richtige Rezept. Die zwei Einwechslungen und der enorme Kampfgeist meiner Elf führte uns fast noch zum angestrebten Sieg."

Bei Nebel und widrigen Bodenverhältnissen (tiefer Boden, leichte Schneedecke) lieferten sich beide Klubs eine echte Spitzenpartie, die von Tempo, Leidenschaft, Begeisterungsfähigkeit und großem kämpferischem Einsatz geprägt wurde, dennoch fair und turbulent ablief und mit einem hochdramatischen Schluß ausklang. Dabei investierte der FC Carl Zeiss, der phasenweise optisch überlegen spielte, viel Fleiß, Energie und läuferischen Aufwand (Schnuphase, Weise, Lindemann, Hoppe, Trocha), aber über 70 Minuten lang ließen sich die Berliner davon nicht beeindrucken. Imponierend die Deckungsarbeit, die clever, kühl und klug verrichtet wurde. Trieloff war dabei der umsichtige Organisator, Ullrich entschied das schönste Duell des Spieles gegen Trocha zu seinen Gunsten, Troppa und Noack bestanden gegen Raab und Vogel. Und was dennoch an Schüssen durchkam, sah Rudwaleit auf dem Posten.

FC Carl Zeiss Jena:
Grapenthin; Schnuphase; Noack (60. Töpfer), Weise, Sengewald (74. Bielau); Hoppe, Krause, Lindemann; Trocha, Raab, Vogel
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Ullrich, Troppa, Noack; Sträßer, Seier (80. Rohde), Terletzki; Jüngling (75. Götz), Schulz, Netz

0:1 Terletzki          (43.)
1:1 Schnuphase         (72.)
2:1 Bielau             (82.)
2:2 Netz               (90.)

Schiedsrichter:        Scheurell (Wusterhausen)
Zuschauer:             10.000

Klaus Thiemann, Neues Deutschland, 01.12.1980