03. Spieltag 1980/81: BFC Dynamo - 1. FC Lok Leipzig 3:0

Berliner beherrschten Leipzig recht souverän / Lok-Angriffe scheiterten an Trieloff und Rudwaleit
Seit drei Jahren läßt sich der BFC Dynamo zu Hause nicht mehr überraschen. Erneut drei Tore ließen den Meister wieder an die Spitze rücken. Gute Voraussetzungen für den dritten Titelgewinn? Auf jeden Fall. Spielerisch scheint der Titelverteidiger aber noch einige Reserven zu haben. Das gilt nicht so sehr für den Angriff, in den der am Knöchel verletzte Riediger in der ersten Halbserie nicht mehr zurückkehren wird, sondern vor allem einer stärkeren Angriffswirksamkeit (Sträßer, Seier) aus den hinteren Reihen. Wie es sein müßte, das bewiesen Artur Ullrich mit seinem Kopfball zum 3:0 und Troppa, der keinen Gegenspieler hatte, mit seinem Pfostenschuß. Aber sonst wußte dieser mit seiner Bewegungsfreiheit wenig anzufangen.

Daß der Titelverteidiger hätte höher gewinnen können, belegen zwei Pfostentreffer und zwei Abseitstore. Doch ein höherer Sieg wäre der ansprechenden Gegenwirkung der Leipziger, die ohne Kühn auskommen mußten, nicht gerecht geworden. Sie verengten in der Verteidigungszone recht geschickt die Räume, wußten dazu einen zuverlässigen Müller im Tor und versuchten auch aus dem Mittelfeld heraus die beiden Spitzen Großmann, der recht eindrucksvoll operierte, und Bornschein (später Stephan) zu unterstützen. So erspielten sie sich einige Chancen, trafen dabei aber in Trieloff und Rudwaleit auf zwei fast fehlerfreie Kontrahenten, so daß sie zu keinem Treffer kamen. Unter diesen Umständen gab es im Jahn-Sportpark eine ansehenswerte Partie, die letzten Endes durch die größere mannschaftliche Geschlossenheit und Durchschlagskraft entschieden wurde.

BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Artur Ullrich, Noack; Troppa, Sträßer, Seier, Terletzki; Netz, Schulz, Götz (70. Helms)
1. FC Lok Leipzig:
Müller; Baum; Sekora, Dennstedt, Zötsche; Moldt, Roth, Altmann, Liebers; Großmann, Bornschein (60. Stephan)

1:0 Schulz             ( 6.)
2:0 Schulz             (62.)
3:0 Ullrich            (86.)

Schiedsrichter:        Kulicke (Oderberg)
Zuschauer:             17.000

Rolf Gabriel, Neues Deutschland, 08.09.1980