09. Spieltag 1979/80: HFC Chemie - BFC Dynamo 3:1

Der BFC war diesmal in der Abwehr nicht stabil genug / Nach Ausgleich dominierten die drangvolleren Hallenser
Ohne Auswahlstürmer Hans-Jürgen Riediger - er wurde im Hinblick auf das Europapokalspiel bei Servette Genf geschont - erwies sich der Angriff der Berliner zu drucklos, wußte sich gegen die sichere Abwehr des Gastgebers nur selten in Szene zu setzen. Fernschüsse, zumeist von Terletzki abgegeben, wurden eine sichere Beute des aufmerksamen Kühn im Hallenser Tor. Der Gastgeber brauchte eine gute Viertelstunde, um sich in taktischer Hinsicht auf die voll offensiven Gäste aus der Hauptstadt einzustellen. Einer der individuellen Fehler in der Berliner Abwehr aber war dann der Ausgangspunkt für den Führungstreffer der Platzherren.

Nachdem beide Mannschaften die hektische Auftaktphase überstanden hatten, kam auch der BFC zu Tormöglichkeiten. Helms Kopfball verfehlte nur knapp das Ziel. Nach Terletzkis Foulstrafstoß - Schiedsrichter Stenzel pfiff ein Foul von Strozniak an Sträßer - griff dann praktisch nur noch der HFC an. Alle drei Angriffsspitzen wechselten pausenlos die Positionen und brachten damit die ohnehin nicht mehr zuverlässige Deckung - Trieloff, Noack und auch Rudwaleit spielten nicht in Normalform - zusätzlich in Verlegenheit. Am Ende war der Erfolg des HFC auch in dieser Höhe jederzeit verdient. "Eine unsichere Abwehr brachte uns letztlich um den Erfolg unserer Bemühungen", kommentierte BFC-Trainer Jürgen Bogs die 90 Minuten.

HFC Chemie:
Kühn; Fülle; Strozniak, Wawrzyniak, Schliebe; Meinert, Robitzsch, Schmidt (90. Pingel); Krostitz, Pastor, Peter
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Artur Ullrich, Troppa, Noack; Sträßer, Jüngling (69. Schulz), Terletzki; Helms (69. Ernst), Pelka, Netz

1:0 Pastor             (20.)
1:1 Terletzki          (48., Foulstrafstoß)
2:1 Peter              (63.)
3:1 Krostitz           (67.)

Schiedsrichter:        Stenzel (Senftenberg)
Zuschauer:             25.000

Rainer Nachtigall, Neues Deutschland, 05.11.1979