14. Spieltag 1978/79: HFC Chemie - BFC Dynamo 0:0

Keine Tore - dennoch spannend bis zuletzt
"Motivationen, das Spiel gewinnen zu wollen, gab es für uns genug", erklärte Peter Kohl, der Trainer des HFC Chemie, nach Abschluß der 90 spannenden und in Anbetracht des Schnee- und Eisuntergrundes auch gutklassigen Minuten am Sonnabend im Hallenser Kurt-Wabbel-Stadion. "Wir wollten zu Hause weiter ungeschlagen bleiben und dem Spitzenreiter gleichzeitig die erste Niederlage beifügen. Doch auch die Berliner wußten, um was es ging." In den ersten 45 Minuten konnten die Berliner Gäste ihr gewachsenes Selbstvertrauen eindeutig demonstrieren. Insbesondere die Mittelfeldachse Terletzki-Lauck-Eigendorf hatte das Geschehen größtenteils fest in der Hand. Der Erfolgswille der Gastgeber wurde somit weitgehend eingedämmt. Bei gefährlichen Direktschüssen von Eigendorf und Terletzki mußte HFC-Schlußmann Kühn sein ganzes Können aufbieten, und auch Netz hatte es nach Vorarbeit von Lauck vor den Füßen, das 0:1 zu markieren, schoß jedoch überhastet ab. 8:2 Ecken zugunsten des BFC beim Halbzeitpfiff zeugten ebenfalls von dessen Vorteilen.

Nur einmal, in der elften Minute, geriet das von Rudwaleit sicher behütete Berliner Tor in arge Bedrängnis. Pastor, der auf dem Schneeboden gegenüber Schmidt den Vorzug erhalten hatte, schoß freistehend auf das leere BFC-Tor. Da kam der wieder vorbildlichen Einsatz zeigende Lauck noch herangebraust und köpfte im Hechtsprung den Ball noch von der Linie. "Nach der Pause setzte der HFC alles auf eine Karte, so daß wir mehr in der Abwehr gebunden wurden", meinte BFC-Kapitän Terletzki zum Geschehen nach der Pause. Vor allem Vogel und Peter waren von Noack bzw. Troppa nur schwer zu bremsen. Mehrfach strich der Ball bei Kopfbällen knapp am Pfosten des Gäste-Gehäuses vorbei. Andererseits hatte aber auch der Spitzenreiter bei schnellen Kontern noch Chancen (Netz). Die größte besaß Riediger ("ihm fehlte doch noch etwas die Spielpraxis", so sein Trainer Bogs) in der 83. Minute. Doch wieder konnte Kühn mit großer Parade parieren.

HFC Chemie:
Kühn; Fülle; Pingel, Strozniak, Schliebe; Krostitz, Meinert, Robitzsch; Peter, Pastor, Vogel
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Noack, Artur Ullrich, Troppa; Terletzki, Eigendorf, Lauck; Jüngling (77. Sträßer), Riediger, Netz

Schiedsrichter:        Herrmann (Leipzig)
Zuschauer:             1.500

Werner Fischer, Berliner Zeitung, 17.02.1979