10. Spieltag 1978/79: BFC Dynamo - 1. FC Magdeburg 2:0

Der zehnte Streich im Spiel der Superlative
Spitzenspiele halten oft nicht das, was man sich von ihnen verspricht. Die Begegnung zwischen dem BFC und dem 1. FC Magdeburg am Sonnabend im Jahn-Sportpark brachte den 25.000 Zuschauern, die trotz Dauerregens gekommen waren, dagegen alles, was das Fußballherz begehrt: großartige Torhüterparaden, Offensivfußball von beiden Seiten mit gelungenen Angriffszügen, packende Zweikämpfe, technische Feinheiten und schließlich den zehnten Sieg der Berliner in Folge bei dieser Meisterschaft. "Wir wollen und müssen diese Partie gewinnen, wenn wir im Kampf um den Titel noch ein Wort mitreden wollen", hatte Magdeburgs Trainer Klaus Urbanczyk angekündigt. Seine Mannschaft zog dann auf dem schweren Boden alle Register ihres Könnens, um diese Worte in die Tat umzusetzen.

Sie gab Rudwaleit und seinen Vorderleuten ausreichend Gelegenheit, sich auszuzeichnen. Doch das dem Klubnamen Ehre machende dynamischere Spiel zeigte der Gastgeber. Einen Direktschuß von Riediger in der 13. Minute nach Terletzki-Flanke konnte Heyne gerade noch um den Pfosten drehen, Troppa - großartig sein Einsatz und Aktionsradius - hob freistehend den Ball über das Tor, ein 25-m-Schuß Terletzkis gegen die Querlatte ließ das Magdeburger Gehäuse ebenso erzittern wie ein Freistoß von Eigendorf nach der Pause. Ansonsten bewies aber auch die Magdeburger Abwehr ihre Cleverneß. Erst als der BFC noch einen Zahn zulegte, Pelka für Sträßer (“er verlor zu viele Zweikämpfe", so sein Trainer) ins Spiel kam, fiel die Entscheidung.

Zweimal leistete Riediger ("in der kanadischen Wertung bin ich diesmal Spitze") die Vorarbeit. Zunächst köpfte Pelka eine Flanke des Nationalspielers ein, dann zeigte dieser ein Riediger-Solo der Sonderklasse, als er zunächst seinem Bewacher Decker davonlief und mit einer Körpertäuschung auch noch Zapf stehen ließ. Netz drückte den von Heyne und Raugust zu kurz abgewehrten Ball noch über die Linie. "Ein gutes Spiel von beiden Seiten und ein verdienter BFC-Sieg", zog Trainer Urbanczyk das Resümee, während Jürgen Bogs aus seiner erfolgreichen, nun seit 14 Monaten in Berlin unbesiegten Elf besonders Terletzki, Noack, Eigendorf und Riediger hervorhob.

BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Noack, Brillat, Artur Ullrich; Eigendorf, Troppa, Terletzki; Riediger, Sträßer (59. Pelka), Netz
1. FC Magdeburg:
Heyne; Zapf; Raugust, Seguin, Decker; Tyll, Pommerenke, Steinbach; Streich, Sparwasser (46. Mewes), Hoffmann

1:0 Pelka              (64.)
2:0 Netz               (82.)

Schiedsrichter:        Stumpf (Jena)
Zuschauer:             25.000

Autor nicht bekannt, Berliner Zeitung, 27.11.1978