11. Spieltag 1972/73: FC Rot-Weiß Erfurt - BFC Dynamo 1:2

Von Hektik unbeeindruckt
Es fing auf dem weichen Rasen des Georgi-Dimitroff-Stadions so vielversprechend an. Die Berliner versuchten sofort, die Initiative zu ergreifen, die Erfurter wollten nicht nachstehen, trugen ihrerseits schwungvolle Angriffe vor. So ließ der erste Treffer nicht lange auf sich warten. Doch die Hoffnungen, eine offene Partie zu erleben, waren schnell zerstoben. Spätestens zu dem Zeitpunkt, als der Ausgleich durch einen Strafstoß fiel, an dem es nichts zu deuteln gab, wurden Kombinationen zur Mangelware, besonders bei Rot-Weiß. Dazu Erfurts Trainer Siegfried Vollrath: "Der Schiedsrichter zerpfiff das Spiel. Das machte unsere jungen Leute nervös. Sie verloren den Spielfaden." Der Berichterstatter sah es anders. Erst als der Spielfluß zerriß, war Männig gezwungen, dieses Treffen oftmals zu unterbrechen, um es unter Kontrolle zu behalten. "Der BFC ließ sich von der Hektik weniger anstecken, deshalb hatte er auch das bessere Ende für sich", anerkannte Vollrath, und er fügte noch hinzu: "Weil nicht wir, sondern die Berliner den Überblick behielten, erlitten wir die zweite Heimniederlage, die uns in dieser Situation besonders schmerzt."


FC Rot-Weiß Erfurt:
Weigang; Nathow, Egel, Krebs, Kiesewetter; Meyer, Göpel, Schnuphase; Weißhaupt, Schröder (46. Wolff, 75. Laslop), Lindemann
BFC Dynamo:
Lihsa; Brillat; Stumpf, Filohn, Hübner; Schütze, Terletzki, P. Rohde; Weber, Netz, Johannsen (46. Becker)

1:0 Schnuphase         (11.)
1:1 Terletzki          (38., Foulstrafstoß)
1:2 Weber              (76.)

Schiedsrichter:        Männig (Böhlen)
Zuschauer:             6.000


Autor nicht bekannt, Neue Fußballwoche, 28.11.1972