26. Spieltag 1971/72: BFC Dynamo - FC Hansa Rostock 1:0

Herrliche Paraden von Torhüter Schneider
Zunächst erst einmal allen Aktiven ein dickes Lob für ihre hervorragende Einsatzbereitschaft bei diesem Dauerregen auf wasserdurchtränktem Platz. Es nötigte Respekt ab, welch gute spielerische Leistung dennoch die ohne die gesperrten Carow und Terletzki (jeweils drei Verwarnungen) antretenden Berliner boten. Sie bestimmten eindeutig das Geschehen, rissen über die agilen Schulenberg und Labes, der für den zuletzt formschwachen Johannsen zum Einsatz kam und diese Chance vollauf nutzte, immer wieder die gegnerische Deckung auf. Doch so sehr sich auch Stumpf, Labes, Netz, P. Rohde und Becker fast die Füße wundschossen - sie scheiterten immer wieder an dem überragenden Schlußmann Schneider.

Er brachte die Gastgeber mit seinen serienweisen Glanzparaden schier zur Verzweiflung. "Durch seine ausgezeichnete Partie wäre uns trotz der Unterlegenheit beinahe ein Unentschieden gelungen", meinte Jürgen Heinsch, der am vorangegangenen Montag seine Trainerlizenz erhalten hat, am Sonnabend den in der UdSSR weilenden Cheftrainer Dr. Saß und Assistenztrainer Werner (Weiterbildungslehrgang an der DHfK) vertrat. Doch gegen die 20-Meter-Freistoßbombe von Becker, die durch die Mauer zischte, war auch Schneider machtlos.

Zum Schiedsrichterkollektiv: Kulicke lief auch auf dem schweren Boden erstaunlich viel und hatte das trotz der Verletzungen von Rump und Schneider jederzeit faire Treffen sicher in der Hand.


BFC Dynamo:
Lihsa; Brillat; Stumpf, Trümpler, Hübner; Becker, Schütze, P. Rohde; Schulenberg, Netz, Labes
FC Hansa Rostock:
Schneider (77. Jakubowski); Rump (74. Seering); Hergesell, Schühler, Kische; Lenz, Hahn, Brümmer; Streich, Decker, Kehl

1:0 Becker             (75.)

Schiedsrichter:        Kulicke (Oderberg)
Zuschauer:             1.000


Manfred Binkowski, Neue Fußballwoche, 24.05.1972