30. Spieltag 1967/68: BFC Dynamo - BSG Post Neubrandenburg 1:0

Sieg trotz Verschnaufpause
Der Neubrandenburger Mannschaftskapitän Voigt gehörte zweifellos zu den besten Spielern seiner Elf. Seine Unkonzentriertheit in der 19. Minute ergab aber die Entscheidung zugunsten der Berliner. Er wollte im eigenen Strafraum den Ball seinem Stopper Rapphahn zuspielen, doch Dynamo-Linksaußen Weber hatte die Situation erfaßt, lief dazwischen und schoß ungehindert ein. Voigt wäre beinahe sechs Minuten vor dem Abpfiff für seinen nimmermüden Ehrgeiz entschädigt worden. Er stürmte nach vorn, hob das Leder über den herausstürzenden Bräunlich, aber Trümpler stand goldrichtig und bereinigte auf der Torlinie die gefährliche Situation. Im übrigen wirkte der BFC wie ein Mann, der ein Ziel nach mühevollem Weg endlich erreicht hat und nun eine kleine Verschnaufpause einlegt. Den Berlinern war schon vor dem Anstoß der Oberligaaufstieg nicht mehr zu nehmen.

So wird es verständlicher, daß Dynamo noch dem 1:0-Vorsprung mit zunehmender Zeit gegen die zumeist massiert verteidigenden Gäste vor allem im Angriff den letzten Einsatz scheute. Dabei hatte es der Spitzenreiter in der ersten halben Stunde gezeigt, wie man erfolgreich stürmen kann. Die Pässe wurden ohne Verzögerung in die Tiefe des Raums unter oftmaligem Einsatz der Außen Fleischer und Weber geschlagen, so daß die sich tapfer wehrenden Neubrandenburger kaum Zeit zum Atemholen fanden. Doch selbst einen Foulstrafstoß (Lyszczan verschoß ihn in der 41. Minute) überstanden sie „verlustlos". Aber wie gesagt: Wer will mit den Berlinern schon ins Gericht gehen, wenn als Fazit der Saison die erfreuliche Tatsache der Rückkehr in die höchste Leistungsklasse zu verzeichnen ist?

BFC Dynamo:
Bräunlich; Stumpf; Trümpler, Carow, Meynhardt; Schneider, Wolff, Fleischer; Lyszczan, Schütze, Weber
BSG Post Neubrandenburg:
Tschernatsch; Voigt; Rapphahn, Niebuhr, Krabbe; Woit, Pauser, Lenz; Weißer, Strahl, Linke

1:0 Weber              (19.)

Schiedsrichter:        Bader (Bremen/Rhön)
Zuschauer:             2.000

Günter Winkel, Neue Fußballwoche, 21.05.1968