24. Spieltag 1966/67: BFC Dynamo - BSG Lok Stendal 2:2

Wenn alle so wie Bley...
Den Gästen erging es wie einem Boxer, der “kalt“ erwischt wird: Ehe die Deckung die richtige Einstellung zum Dynamosturm gefunden hatte, mußte Schlußmann Zeppmeisel schon hinter sich greifen. Verteidiger Weiser setzte sich gegen Jakob nicht energisch genug durch, und der BFC-Linksaußen hob das Leder geschickt ins Netz. Die Stendaler waren aber deshalb noch längst nicht auf der Verliererstraße. Sie starteten bald selbst zahlreiche Angriffe, die oftmals gefährlicher wirkten als die Vorstöße der Berliner. Nach einer Viertelstunde brachte Dynamostopper Carow den angriffsschnellen Güssau zu Fall. Liebrecht ließ dem Dynamo-Schlußmann Bräunlich beim Strafstoß nicht die Spur einer Chance. Die zweite Hälfte war fast eine Kopie des ersten Abschnitts.

Wieder zog der Gastgeber bald in Front, diesmal durch seinen besten Angriffsspieler Bley, der den Ball im Hechtsprung mit dem Kopf in die Maschen stieß. Diese Energie hätte man den anderen Dynamo-Stürmern ebenfalls in Tornähe gewünscht. So fand das gefällige Mittelfeldspiel kaum einmal den entsprechenden Abschluß. Zusehends befreiten sich die Stendaler aus der Umklammerung. Ihre schwungvollen, raumgreifenden Kombinationen, häufig von Liebrecht und Strohmeyer inszeniert, bereiteten der Dynamo-Verteidigung sichtliche Schwierigkeiten. Als Carow wieder einmal das Risiko der entschlossenen Abwehr vorzog, war es geschehen. Güssau bediente Backhaus maßgerecht, und der Mittelstürmer schoß aus 15 Metern unhaltbar zum 2:2 ein.

BFC Dynamo:
Bräunlich; Stumpf; Trümpler, Carow, Skaba; Becker, Unglaube, Bley; Jakob, Wolff, Paul
BSG Lok Stendal:
Zeppmeisel; Weiser; Nathow, Lindner, Prebusch; Strohmeyer, Liebrecht, Sigusch; Backhaus, Karow, Güssau

1:0 Jakob              ( 2.)
1:1 Liebrecht          (15., Foulstrafstoß)
2:1 Bley               (53.)
2:2 Backhaus           (80.)

Schiedsrichter:        Zülow (Rostock)
Zuschauer:             3.000

Hans-Günter Burghause, Neues Deutschland, 07.05.1967