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Seifert hervorragend Bäume wurden nicht mehr ausgerissen
von dieser Berliner Elf, die ihren Dynamo anscheinend bereits auf Sommerfußball umgeschaltet hatte. Eine halbe Stunde lang versuchten anfangs Wolff, Unglaube und Hall Schwung in die Aktionen zu bringen, die Erfurter Abwehr vor
allem über den rechten Flügel aufzureißen. Aber dann resignierten auch sie und schlossen sich dem Beispiel Mühlbächers an, der sich offensichtlich bemühte, keinen Schritt zuviel zu tun. So blieb es dem reaktionsschnellen und
stellungssicheren Bräunlich mit seinen direkten Vorderleuten vorbehalten, das Ergebnis bis zum Abpfiff in knappem Rahmen zu halten. Die Erfurter unterstrichen erneut ihre gute, für den Klassenerhalt jedoch zu spät gekommene
Form der letzten Wochen. Die Abwehr hatte wenig Mühe, da sich der überwiegende Teil des Geschehens in der Berliner Hälfte abwickelte. Der Angriff besaß in Seifert seinen herausragenden Mann, der mit seinen Dribblings immer
wieder ein, zwei Gegner aussteigen ließ und dessen Schüsse auch die meiste Gefahr für Bräunlich heraufbeschworen. Sein energischer Einsatz mit abschließendem klugen Schuß war dann ja auch bereits die Entscheidung des insgesamt
recht farblosen Treffens. Einen höheren Rot-Weiß-Sieg verhinderten Bräunlich und die Schußschwäche der übrigen Erfurter Stürmer, die einmal mehr die klarsten Möglichkeiten ausließen.
FC Rot-Weiß Erfurt: Reßler; Weiß, Wolff, Franke, Preuße; Wehner, Gratz, Seifert; Knobloch, Dittrich, Tittmann BFC Dynamo: Bräunlich; Stumpf, Heine, Skaba, Mühlbächer; Wolff, Unglaube; Aedtner, Hall, Kochale, Bley
1:0 Seifert (37.)
Schiedsrichter: Köhler (Leipzig)
Zuschauer: 3.000
Gerhard Weigel, Neue Fußballwoche, 17.05.1966

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