03. Spieltag 1959: BSG Chemie Zeitz - SC Dynamo Berlin 0:0

Starke Torhüter
80 Minuten lang fegte über den Zeitz-Platz ein Westwind, der die Spielhandlungen der 22 Akteure wesentlich beeinflußte. Das drückte sich am stärksten dadurch auch, daß beiden Mannschaften, noch mehr aber den Chemikern, in der letzten Viertelstunde die Kraft zur Entscheidung fehlte. Unter den geschilderten Umständen fällt eine Einschätzung beider Mannschaften sehr schwer. Überraschend wurde Chemie in der ersten Halbzeit in allen Reihen mit dem starken Gegenwind besser fertig als Dynamo mit dem Winde. Trotz Feldüberlegenheit von Dynamo war das Angriffsspiel von Chemie konstruktiver und gefährlicher, wenn es über die Flügel ging.

Zweimal verkürzte Marquardt den Schußwinkel von Volkmar und Bauchspieß und verhütete sichere Erfolge, während bei Dynamo die Schußtechnik zu wünschen übrig ließ. In der reinen Schußtechnik wurde Dynamo auch in der zweiten Halbzeit klar von Chemie übertroffen. Alle guten und kraftvollen Schüsse, besonders von Bauchspieß, wurden eine Beute des unübertrefflichen Klemm, der in der 78. Minute seine größte Tat vollbrachte und eine Bombe von Landmann im Nachgreifen meisterte und seiner Mannschaft in erster Linie das allerdings den oben geschilderten Umständen entsprechende gerechte Unentschieden rettete.

BSG Chemie Zeitz:
Richter; Tympel, Pacholski, Fischer; Freitag, Handt; Krontal, Landmann, Bauchspieß, Neumann, Volkmar (80. Pöschk)
SC Dynamo Berlin:
Marquardt (45. Klemm); Thiemann, Heine, Skaba; Maschke, Mühlbächer; Hofmann, Schröter, Dorne, Bley, Nippert (55. Basel)

Schiedsrichter:        Vogel (Karl-Marx-Stadt)
Zuschauer:             11.000

Fritz Schlegel, Neue Fußballwoche, 14.04.1959