23. Spieltag 1953/54: SG Dynamo Berlin - BSG Rotation Plauen 0:1

Trainer Schuricht berichtete uns bereits vor Beginn von seinen Sorgen. Acht Verletzte hat er zu beklagen, so fehlt die komplette Läuferreihe Lekser-Martin. Diese Faktoren berücksichtigt, durften wir von den sympathischen Gästen aus dem Vogtland keine großartigen Leistungen erwarten. Daher wurden wir auch nicht enttäuscht. Dynamo zog diesmal den schußstärksten Stümer Wrobel in die Deckung zurück, ließ dafür aber wieder Waldbach und Feige im Sturm operieren. Die Begegnung erreichte nur selten Ligaformat. Es fehlte das bestimmende, aufbauende Spiel der Läufer und Halbstürmer, um durchdachte, erfolgversprechende Angriffe zu organisieren. Auf beiden Seiten spielte man zu altdeutsch, und dazu noch mit mangelhaftem Handwerkszeug. Retzlaff und Knispel erfüllten ihre Deckungsaufgaben gut. Mit ihren in die Luft oder schnurstracks nach vorn gedroschenen "Vorgaben" konnten die sich emsig bemühenden Stürmerkollegen allerdings nichts anfangen. Hier standen Feige, Teichfischer und Waldbach oft vor dem Erfolg. Gefahrvoll in den ersten 20 Minuten Hartungs Flankenbälle. Gut bei den Gästen der schlagstarke Schlosser, der fangsichere Spranger und das gut harmonierende Innentrio Hoffmann-Kunz-Klein.


SG Dynamo Berlin:
Hindenberg; Retzlaff, Wrobel, Knispel; Keune, Hoffmann (70. Siegel); Zimmermann, Waldbach, Teichfischer, Feige, Hartung
BSG Rotation Plauen:
Spranger; Schimmel, Schlosser, Hellinger; Buchheim, Haala; Krumpholz (25. Schubert), Hoffmann, Kunz, Klein, Stang

0:1 Hoffmann           (80.)

Schiedsrichter:        Hapke (Rostock)
Zuschauer:             300


Wolfgang Hempel, Neue Fußballwoche, 09.03.1954