Europacup der Landesmeister 1981/82 - Achtelfinale Rückspiel: Aston Villa Birmingham - BFC Dynamo 0:1

Nach gutem Spiel verdienter Sieg bei englischem Meister / Terletzkis Treffer hielt die Hoffnungen auf das Weiterkommen lange wach
Die Ausgangsposition war für den BFC Dynamo alles andere als günstig, zumal er auf den verletzten Verteidiger Noack verzichten mußte. Für ihn spielte Schlegel, der mit der Bewachung des zweifachen Torschützen von Berlin, Morlay, vor einer komplizierten Aufgabe stand. Das erste Schulterklopfen erhielt Schlegel von seinen Mannschaftskameraden in der 18. Minute, als er für den schon geschlagenen Rudwaleit auf der Linie rettete. Da stand es aber schon 1:0 für den DDR-Meister, der nach seiner dritten Angriffsaktion über die Stationen Riediger und Schulz durch Terletzki erfolgreich war. Der Kapitän überwand Rimmer mit plaziertem Flachschuß. Nun kamen die Gastgeber, die respektvoll begonnen hatten, mit drangvollen Kombinationen. Nach Schlegels Rettungstat bewies Rudwaleit im Tor seine Klasse.

Er parierte mit der Fußspitze gegen den alleindurchgebrochenen Morlay (25.), hielt Schüsse von Cowans (27.) und Mortimer in großem Stil und war schließlich in einer hektischen Situation (39.) Sieger, als erst Ullrich, dann Trieloff auf der Linie klärten und er den dritten Schuß aus Nahdistanz parierte. Aston Villa bestach mit schnellen Kontern aus der Abwehr, mit überlegten Ballablagen in die freien Räume und spielte seine Vorteile in der Zweikampfführung und bei Kopfballduellen aus. Der BFC Dynamo hielt aber sein Gehäuse mit seiner gut gestaffelten Deckung sauber und konnte durch das 1:0 auf ein Weiterkommen hoffen, wenn noch einzweites Tor gelingen würde. Die Gäste kämpften unverdrossen um dieses zweite Tor und erspielten sich auch zahlreiche gute Möglichkeiten. So hatten Terletzki in der 54. Minute und Netz eine Minute später zwingende Chancen. Mit zunehmender Spielzeit wurden die Aktionen des englischen Meisters nervöser.

Bei Schüssen von Riediger (69.) und Terletzki (72.) mußte Torwart Rimmer sein ganzes Können aufbieten. In der 75. Minute prallte ein Schuß Riedigers an den Pfosten, dann, nach einem BFC-Eckball, überlief Shaw die Gäste-Abwehr, steuerte allein auf das Rudwaleit-Tor zu, aber sein Schuß landete nur am Außennetz. Auf der Gegenseite hatte Riediger die wohl größte Chance zum 2:0, als er, von Sträßer und Trieloff freigespielt, aus knapp zehn Metern nicht plaziert genug schoß. So wechselten die spannenden Szenen vor beiden Toren bis zum Schlußpfiff. Nach einem großen Spiel auf Gegners Platz gewann der BFC mit 1:0 gegen die beste englische Mannschaft der vorigen Saison und verdiente sich viel Anerkennung. Die Ursache für das Ausscheiden ist in diesem zweiten Spiel kaum zu suchen.

Aston Villa Birmingham:
Rimmer; Williams; Swain, Evans, Gibson; Mortimer, Bremner, Cowans; Shaw, White, Morlay
BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Schlegel, Troppa, Ullrich; Terletzki, Ernst, Backs; Riediger, Schulz (63. Sträßer), Netz

0:1 Terletzki          (15.)

Schiedsrichter:        Keizer (Niederlande)
Zuschauer:             30.000

Eckhard Galley, Neues Deutschland, 05.11.1981