Europacup der Landesmeister 1980/81 - 1. Runde Hinspiel: BFC Dynamo - Apoel Nikosia 3:0

Drei Treffer Vorsprung - sechs konnten es sein / In der zweiten Hälfte fand der Meister besser zum Spiel
Mit dem Anstoß im Berliner Jahn-Sportpark begannen die Regenschauer. Die aber hielten die 18.000 BFC-Anhänger nicht ab, ihrer Mannschaft lautstark den Rücken zu stärken. Sie mußten zwar bis zur 51. Minute auf den ersten Treffer warten, danach aber hatten sie noch zweimal Gelegenheit, BFC-Tore gegen den zypriotischen Meister zu bejubeln. Apoel-Manager Andreas Lazarides hatte vor Beginn der Begegnung geäußert, daß er und seine Mannschaft nicht so vermessen seien, sich gegen den DDR-Titelträger einen Sieg auszurechnen. Eine Niederlage mit zwei, drei Toren Differenz - das wäre im Rahmen dessen, was sie in der DDR-Hauptstadt erreichen wollten.

So zeigten sich die Gäste am Ende auch nicht so deprimiert, sondern verwiesen auf die Rückbegegnung in 14 Tagen in Nikosia, wo sie dem BFC Dynamo noch einmal eine beherzte Partie liefern möchten. Die Gastgeber hatten einige Schwierigkeiten, um am Ende das noch klare Resultat herauszuholen. In den ersten 45 Minuten - so Trainer Jürgen Bogs - gab es zu viele Mißverständnisse im Mittelfeld, gab es zu wenig Bewegung ohne Ball, fehlte beim Abschluß der Angriffsaktionen die Präzision. So standen nach 45 Minuten zwar 11:1 Ecken und mindestens ein halbes Dutzend torreifer Situationen für die Berliner zu Buche, doch die Seiten wurden mit 0:0 gewechselt.

Dabei mußten die Gäste dem hohen Tempo doch Tribut zollen. Nun wurde das Spiel der Berliner genauer. Kapitän Frank Terletzki setzte einen Freistoß aus 20 Metern zum 1:0 ins Netz, Trieloff erhöhte mit einem sehenswerten Weitschuß aus 25 Metern auf 2:0, und schließlich konnte auch Bernd Schulz, der an diesem Tag der drangvollste Angreifer beim Meister war, mit einem Kopfball zum Erfolg kommen. Das 3:0 sollte für die Rückbegegnung in 13 Tagen ein ausreichendes Polster für den BFC Dynamo sein, um in die zweite Runde einzuziehen. Gästetrainer Andreas Lazarides urteilte: "Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Alle unsere Spieler haben ihr Bestes gegeben. Der starke Regen war für uns sehr ungewohnt. Auch deshalb freue ich mich, daß wir dem BFC Dynamo so viel Widerstand geleistet haben. Ob wir noch eine Chance im Rückkampf besitzen? Daran kann ich nicht recht glauben."

BFC Dynamo:
Rudwaleit; Trieloff; Jüngling, Troppa, Ullrich; Noack (65. Sträßer), Terletzki, Seier; Götz (65. Helms), Schulz, Netz
Apoel Nikosia:
Kouis; N. Pantziaras; K. Pantziaras, Hadjithomas, G. Miamiliotis; Marangos, Hadjipieris, Antoniou; A. Miamiliotis, Petrou, Kouras (27. Hailis)

1:0 Terletzki          (51.)
2:0 Trieloff           (73.)
3:0 Schulz             (87.)

Schiedsrichter:        Nielsen (Dänemark)
Zuschauer:             18.000

Max Schlosser, Neues Deutschland, 18.09.1980